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Omikron: Welche Symptome haben Corona-Infizierte?

Fieber, Husten, Müdigkeit, Kopf: All das können Hinweise auf eine Corona-Infektion sein.

Fieber, Husten, Müdigkeit, Kopf: All das können Hinweise auf eine Corona-Infektion sein.

Rasant hat sich die Omikron-Variante des Coronavirus ausgebreitet. Die Mutante ist um einiges übertragbarer als noch die Delta-Variante und kann den Immunschutz, auch von zweifach Geimpften, deutlich umgehen. Wie aber bemerkt man überhaupt eine Omikron-Infektion?

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Zwei Symptome könnten im Vergleich zu Delta weniger häufig oder gar nicht aufzutauchen. „Geruchs- und Geschmacksstörungen treten bei einer Omikron-Infektion gar nicht mehr auf, aber dies wissen viele Infizierte nicht“, berichtete Susanne Johna, die Vorsitzende des deutschen Ärzteverbands Marburger Bund im Januar dem RND. Es sei sehr wichtig, sich auch bei ganz leichten Symptomen mit einem Antigentest auf das Coronavirus zu testen.

Es sei zu befürchten, dass sich viele unbemerkt infizieren. „Es besteht die Gefahr, dass viele Menschen ihre Corona-Infektion gar nicht als solche wahrnehmen und lediglich von einer Erkältung ausgehen“, sagte die Ärztin.

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Omikron: Bislang vor allem Erkältungssymptome berichtet

Anekdotische Berichte zu einem veränderten Spektrum an Symptomen gab es zuerst aus Südafrika, dem Ort des ersten größeren bemerkten Omikron-Ausbruchs. Dort berichteten viele Infizierte laut der örtlichen Medizinervereinigung Sama von teils extremer Müdigkeit, Körper-, Kopf- und Gliederschmerzen. Dazu kamen nach Angaben von Angelique Coetzee, der Vorsitzenden des südafrikanischen Ärzteverbands, bei einigen Infizierten ein Kratzen im Hals und trockener Husten. Nur wenige hätten eine leicht erhöhte Temperatur aufgewiesen.

Auch dort sei auffällig gewesen, dass niemand über einen verschwundenen Geruchs- oder Geschmackssinn geklagt habe, wie bei anderen Varianten oftmals üblich. Nach Beobachtungen des südafrikanischen Hausarztes Unben Pillay, der in der Provinz Gauteng praktiziert, litten die Patienten und Patientinnen an grippeähnlichen Symptomen, trockenem Husten, Fieber, nächtlichen Schweißausbrüchen und Schmerzen. Die meisten würden zu Hause behandelt. Den geimpften Patienten gehe es deutlich besser als den ungeimpften, betonte Pillay.

Norwegen: Was der Omikron-Partyausbruch zeigte

In Norwegen hatten sich Ende November bei einer Weihnachtsfeier in Oslo fast 100 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt – trotz hoher Impfquote und Durchführung von Corona-Tests. Ausgelöst wurde der Ausbruch von einem Reiserückkehrer aus Südafrika, der sich mit der Omikron-Variante infiziert und damit die anderen Gäste der Veranstaltung angesteckt hat.

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Das Norwegian Institute of Public Health (NIPH) hat zum Ausbruch eine Studie veröffentlicht. Derzufolge waren unter den 117 Partygästen 96 Prozent zweimal gegen das Coronavirus geimpft, 81 von ihnen waren mit Omikron infiziert. 91 Prozent der positiv Getesteten litten trotz zweifacher Impfung unter Symptomen wie Husten (83 Prozent), einer verstopften Nase (78 Prozent), Müdigkeit (74 Prozent) sowie Halsschmerzen (72 Prozent), Kopfschmerzen (68 Prozent) und Fieber (54 Prozent). Die meisten stuften den Schweregrad ihrer Symptome als mittelschwer ein.

Corona-Symptome: Daten aus Großbritannien zu Omikron

Einen Anhaltspunkt zu ersten Corona-Symptomen bei Omikron-Infizierten gibt auch die „Zoe Covid Symptom Study App“. Das Projekt wurde in Großbritannien im März 2020 gestartet. Infizierte können über die App ihre Corona-Symptome melden. Die Daten werden wissenschaftlich ausgewertet und veröffentlicht. Die fünf häufigsten Symptome, die Infizierte der App gemeldet hatten, waren eine laufende Nase, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Niesen und Halsschmerzen. Geschmacks- und Geruchsverlust bemerkte im Schnitt nur eine von fünf Personen.

„Die Analyse ergab keinen deutlichen Unterschied im Symptomprofil von Delta und Omikron, wobei nur 50 Prozent der Menschen die klassischen drei Symptome Fieber, Husten oder Verlust von Geruchs- oder Geschmackssinn hatten“, heißt es in einer Mitteilung von Anfang Februar.

WHO listet bislang bekannte Corona-Symptome auf

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) indes betont, dass es keine gesicherten Informationen gibt, die darauf hindeuten, dass sich die mit Omikron verbundenen Symptome von anderen Varianten unterscheiden. Die WHO listet folgende Corona-Symptome als am häufigsten auftretende:

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  • Fieber
  • Husten
  • Müdigkeit
  • Geschmacks- und Geruchsverlust

Weniger häufig können vorkommen:

  • eine Halsentzündung
  • Kopfschmerzen
  • Durchfall
  • Hautausschlag
  • eine Verfärbung der Finger oder Zehen
  • rote oder gereizte Augen

Die Symptome von Covid-19 können der WHO zufolge variieren. Bei leichten Fällen treten häufig Fieber, Husten und Müdigkeit auf. Moderate Fälle können Atembeschwerden oder eine leichte Lungenentzündung haben. Während schwere Verläufe eine schwere Lungenentzündung, ein Organversagen und einen möglichen Tod zur Folge haben können.

Verläuft Covid-19 bei Omikron milder als Delta?

Wer sich infiziert hat, kann Erkältungssymptome bemerken, aber in der Folge auch ernsthafter an Covid-19 erkranken. Omikron ruft nach bisherigen Erkenntnissen ein weniger schweres klinisches Erscheinungsbild hervor als andere Varianten. Daten aus der Provinz Gauteng in Südafrika zeigten beispielsweise, dass die Rate der Krankenhauseinweisungen trotz mehr Corona-Fällen während der Omikron-Welle niedriger war als in den vorherigen Wellen. Auch in Deutschland war die Rate der Einweisungen auf Intensivstationen geringer als noch während der Deltawelle.

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Die Ständige Impfkommission resümiert anhand derzeitiger Daten im aktuellen epidemiologischen Bulletin: „Verglichen mit einer Delta-Infektion war das Hospitalisierungsrisiko über alle Altersgruppen und ohne Differenzierung nach Impfstatus bei Omikron-Infektionen um 40 bis 80 Prozent niedriger.“ Das heißt also: Das Risiko für eine Einweisung ins Krankenhaus war deutlich geringer.

Die britische Health Security Agency schätzt nach der Auswertung von Daten, dass mit Omikron Infizierte ein um 50 Prozent geringeres Risiko haben, ein Krankenhaus aufzusuchen oder ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, als Personen mit einer Infektion aufgrund der Delta-Variante. Sie fanden auch ein um 65 Prozent geringeres Risiko für eine Klinikeinweisung bei mit Omikron Infizierten, die zweifach geimpft waren. Ein rund 81 Prozent geringeres Risiko bestand bei Geboosterten - im Vergleich zu Ungeimpften.

Was tun bei Corona-Verdacht?

Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) ist es „unbedingt erforderlich“, bei Symptomen einer neu auftretenden Atemwegserkrankung wie etwa Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten zu Hause zu bleiben, die Hausarztpraxis zu kontaktieren und abzusprechen, ob ein Schnelltest oder PCR-Test durchgeführt werden sollte. Das gelte unabhängig vom Impfstatus.

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Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rät: „Rufen Sie Ihre Hausarztpraxis oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 an.“ Dort wird zum weiteren Vorgehen beraten. In Notfällen wie akuter Atemnot sollte man hingegen direkt die Notfallnummer 112 anrufen.

Mit Material von dpa/ Dieser Artikel wurde am 22. Februar aktualisiert.

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