Mehr Sensibilität, bitte: Depression nicht durch Sprache verharmlosen
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So eine umgangssprachliche Verwendung des Begriffs Depression sei irreführend und trage dazu bei, die Erkrankung zu verharmlosen, warnt die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN).
© Quelle: imago images/Panthermedia
Berlin. Sei doch nicht so depressiv drauf! So ein Spruch ist wohl jedem schon einmal über die Lippen gerutscht. Aus Sicht von Fachleuten wäre hier aber ein bisschen mehr sprachliches Feingefühl angebracht. Deshalb sollte man nicht jede Phase von Unlust oder Missmut bei anderen gleich als depressiv bezeichnen.
So eine umgangssprachliche Verwendung des Begriffs Depression sei irreführend und trage dazu bei, die Erkrankung zu verharmlosen, warnt die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). Das könne auch dazu führen, dass sich Betroffene nicht in die eigentlich notwendige medizinische Behandlung begeben.
Jede Depression ist anders
Das Tückische ist: Depressionen sind in Ausprägung und Verlauf sehr verschieden. Symptome wie Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit oder auch Schlafstörungen treten bei der einen Person sehr schwer auf – die Bewältigung ihres Alltags scheint ihr unmöglich. Bei der anderen Person kommen die Depressionen eher schleichend und sind über lange Zeit nur schwach ausgeprägt.
Hilfe suchen: Betroffene zögern oft
Insbesondere bei einem weniger schwer ausgeprägten, lang anhaltenden Krankheitsbild, der Dysthymie, zögern Betroffene laut DGPPN oft, sich ärztliche Hilfe zu holen. Wer das Gefühl hat, womöglich eine Depression zu haben, kann seine Hausärztin oder seinen Hausarzt ansprechen oder direkt einen Psychiater oder eine Psychotherapeutin. Je früher man sich Hilfe holt, desto besser sind laut der Fachgesellschaft die Heilungschancen.
RND/dpa