Mehr als 10.000 Impfdurchbrüche: RKI fordert jetzt PCR-Tests für Geimpfte
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/UN3UYTXBTNAYJK4W6UW74S442I.jpeg)
Passanten gehen zum Eingang des Corona-Impfzentrums.
© Quelle: Luise Evers/dpa
Berlin. Die Zahl der erfassten Labortests auf das Coronavirus in Deutschland ist rückläufig, der Anteil positiver Befunde jedoch steigt. Um eine stärkere Virusausbreitung einzudämmen, sei ein solcher PCR-Test auch bei Kindern und Geimpften mit leichten Symptomen wichtig, erklärte das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagabend.
In Arztpraxen sei die Testzahl in den vergangenen Wochen stark gesunken. Laut dem neuen Covid-19-Wochenbericht des Instituts wurde für vergangene Woche ein Tiefststand für dieses Jahr verzeichnet, mit 588.404 PCR-Tests, übermittelt von 200 Laboren. Seit dem Frühjahr liegen die Werte pro Woche unter einer Million.
Vergangene Woche fielen knapp 4 von 100 Tests positiv aus, so viele wie seit längerer Zeit nicht. Erfasst werden vom RKI die PCR-Testzahlen von Universitätskliniken, Forschungseinrichtungen sowie klinischen und ambulanten Laboren. Schnelltests werden nicht gezählt.
So viele Corona-Tests positiv wie lange nicht mehr
Im Wochenbericht betont das RKI weiterhin, dass die Gesundheitsämter nicht mehr alle Infektionsketten nachvollziehen können. Außerdem hätte sich jeder vierte positiv Getestete im Ausland angesteckt. Die meisten Reiserückkehrer mit COVID-19 würden aus Spanien kommen, gefolgt von der Türkei und dem Kosovo.
Der Anteil der Delta-Variante liegt in Deutschland inzwischen bei 98 Prozent.
Inzidenz steigt besonders in Mecklenburg-Vorpommern
In allen Bundesländern außer Bremen kam es in dieser Woche zu einem Anstieg des Inzidenzwertes. Besonders viele Neuinfektionen gab es demnach in Mecklenburg-Vorpommern. Hier habe es einen Anstieg der 7-Tage-Inzidenz von 110 Prozent gegeben.
Auch in Schleswig-Holstein ist der Anstieg mit 80 Prozent deutlich höher als in vielen anderen Bundesländern, ebenso in Hamburg (72 Prozent Anstieg). Einen Rückgang der Infektionszahlen gab es in keinem der Bundesländer. Im Durchschnitt stieg die Inzidenz in der vergangen Wochen um 29 Prozent.
Corona: Mehr als 10.000 Impfdurchbrüche
Seit Beginn der Impfungen gegen COVID-19 gibt es ein umfangreiches Monitoring zu Impfdurchbrüchen. Laut aktuellem Bericht gab es bereits 10.827 dokumentierte Impfdurchbrüche in Deutschland. Bei den Unter-60-Jährigen mussten allerdings nur zwei Prozent der Menschen nach dem Impfdurchbruch im Krankenhaus behandelt werden. In der Gruppe der Über-60-Jährigen musste jeder vierte vom Impfdurchbruch Betroffene ins Krankenhaus, schreibt das RKI.
Als Impfdurchbruch zählt, bei wem trotz vollständiger Impfung nach mindestens zwei Wochen mittels PCR-Tests oder Erregerisolierung eine SARS-CoV-2-Infektion festgestellt wurde.
RND/dpa/scs