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Krankenkassenbeiträge: Das ändert sich 2021 für Verbraucher

Versicherte können ab 2021 einfacher die Krankenkasse wechseln.

Versicherte können ab 2021 einfacher die Krankenkasse wechseln.

Viele Versicherte sorgen sich im kommenden Jahr, weil die Krankenversicherung teurer wird. Denn zahlreiche Kassen heben ihre Zusatzbeiträge zum 1. Januar 2021 an, davon sind laut dem Verbraucherportal Verivox etwa 35 Millionen gesetzlich Versicherte in Deutschland betroffen. In der Spitze bedeutet das für Verbraucher Mehrkosten von bis zu 174 Euro pro Jahr, wie Verivox berechnet hat.

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47 Prozent der Befragten einer Verivox-Umfrage bereitet diese Entwicklung große oder sehr große Sorge. 44 Prozent antworteten, sie würden sich deshalb keine oder geringe Sorgen machen. Befragt wurden die Versicherten Ende November.

Das eigentlich erstaunliche Resultat der Umfrage: 70 Prozent der Frauen und 56 Prozent der Männer in der Umfrage kennen den Zusatzbeitrag ihrer Krankenkasse nicht – obwohl bei diesem oft große Ersparnisse möglich sind. Die Versicherten schätzen ihr Sparpotenzial aber oft zu gering ein. 22 Prozent der Teilnehmer der Verivox-Umfrage vermuten, dass sie schon bei der günstigsten Krankenkasse sind.

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Für jeden zweiten Versicherten steigt der Zusatzbeitrag

Tatsächlich liegt der durchschnittliche Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung laut Verivox aktuell bei 1,1 Prozent und er steigt ab Januar für rund jeden zweiten Versicherten. Bisher haben 21 der 76 allgemein zugänglichen Krankenkassen Erhöhungen für ihre mehr als 35 Millionen Versicherten angekündigt.

Der günstigste Zusatzbeitrag einer bundesweit tätigen Krankenkasse liegt aktuell und auch 2021 bei 0,39 Prozent – jeweils zur Hälfte vom Arbeitnehmer und vom Arbeitgeber bezahlt. Bei kleineren, oft regionalen Krankenkassen kann der Zusatzbeitrag noch niedriger sein. Aber diese haben nur einen Marktanteil von 2 Prozent an den Versicherten.

Zusatzbeitrag: Ersparnis größer als viele denken

Ein Wechsel von einer Krankenkasse mit durchschnittlichem Zusatzbeitrag hin zu einer günstigen bundesweit tätigen Kasse brächte für einen durchschnittlichen Angestellten mit einem Bruttoeinkommen von 47.928 Euro aktuell schon 170 Euro Ersparnis pro Jahr. Weil die Zusatzbeiträge steigen, dürfte der Beitragsunterschied im kommenden Jahr sogar 218 Euro erreichen. Da Beiträge zur Krankenversicherung steuerlich absetzbar sind, fällt das Plus im Portemonnaie je nach Steuerklasse geringer aus.

Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung haben im Schnitt weniger Einkommen – 25.992 Euro im Jahr 2019 laut Bundesministerium für Gesundheit. Dann beträgt die Ersparnis 92 Euro im laufenden Jahr und 118 Euro im Jahr 2021. Selbst mit diesem Einkommen läge die Ersparnis höher, als drei Viertel der von Verivox Befragten vermuten.

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Leichterer Wechsel der Krankenkasse ab Januar

Um den Verbraucher wegen des Beitragsanstiegs zu unterstützen, ist ab Januar 2021 allerdings ein vereinfachter Wechsel der Krankenkasse vorgesehen. Die Kündigung des alten Anbieters erledigt ab Januar die neue Krankenkasse automatisch. Eine verbraucherfreundliche Regelung, wie sie beim Wechsel des Stromanbieters schon lange funktioniert.

Darüber hinaus gilt ab 2021 eine verkürzte Bindefrist. Verbraucher können dann alle zwölf Monate ihre gesetzliche Krankenkasse wechseln. Bisher waren sie 18 Monate an eine Krankenkasse gebunden. Für Sparfüchse könnte das durchaus relevant sein, denn wegen steigender Kosten im Gesundheitssystem könnten 2022 die bislang günstigen Krankenversicherungen ebenfalls die Preise erhöhen müssen. Doch entlang der neuen Regelung wäre dann auch ein erneuter Wechsel schnell möglich.

RND / mit Material der dpa

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