Keine Zeit für Booster-Skepsis

Warten in der Schlange: Nicht optimal, aber besser als kein Booster.

Warten in der Schlange: Nicht optimal, aber besser als kein Booster.

Omikron stellt derzeit vieles infrage. Nicht zuletzt ist davon der Schutz, den Impfungen bieten können, betroffen. Er könnte, das zeigen erste Daten, durch die Variante deutlich herabgesenkt werden. Das ist erst einmal eine schlechte Nachricht. Denn deutlich mehr mit Omikron infizierte Geimpfte könnten die Infektionsdynamik erneut beschleunigen, das Pandemieende nach hinten verschieben.

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So manch einer mag sich angesichts dessen fragen, ob der Booster jetzt überhaupt noch taugt, wenn sowieso bald Omikron kommt. Und: Sollte man damit nicht lieber abwarten, bis womöglich ab März ein auf die Variante angepasster Impfstoff mit garantierter Schutzwirkung entwickelt ist? Immerhin haben Biontech und Moderna bereits angedeutet, dass im Frühjahr neuer Stoff kommen könnte.

Erst- und Zweitimpfung sind immer noch besser als gar keine

Sich auf der Erst- oder Zweitimpfung ausruhen, ist aber keine Option mehr. Das hat nichts damit zu tun, dass die Impfungen nicht halten, was sie bei der Zulassung versprochen haben. Es stimmt zwar: Die Immunantwort fällt bei Geimpften nach einem Omikron-Durchbruch wahrscheinlich schwächer aus als noch bei Delta. Daraus lässt sich aber nicht ableiten, dass die Impfungen versagen.

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Erst- und Zweitimpfung sind immer noch besser als gar keine. „Man ist wirklich gut beraten, das Immunsystem einmal zu trainieren, bevor man auf das Virus trifft“, sagt etwa der Virologe und Variantenkenner Prof. Jörg Timm. Und jede Impfung trainiert, egal, welche Variante gerade zirkuliert. Auch wenn Omikron das Level an Antikörpern im Blut verringert, bieten andere Bereiche des Immunsystems einen Basisschutz gegen Krankheit und Tod. Da sind T-Zellen, B-Zellen, Gedächtniszellen, Epitope.

Vollständige Impfung: Das meint inzwischen den Booster

Wer für sich ausrechnet, dass der Booster mit den bisherigen Vakzinen von Biontech und Moderna nichts mehr bringt, irrt ebenfalls. Denn die Auffrischung erhöht das Level der für die Immunantwort relevanten Antikörper nach ersten Analysen noch einmal um ein Vielfaches – auch bei Omikron. Forschende gehen davon aus, dass die Ergebnisse mit anderen Impfungen vergleichbar sind.

Anders formuliert heißt das: Der Booster ist nun die neue vollständige Impfung. Erst- und Zweitimpfung reichen nicht mehr aus für diesen Status. Die Politik sollte sich im Klaren darüber sein, dass damit auch bisherige 2G-Konzepte ins Wanken geraten könnten. Eben weil erst mit der weiteren Dosis in hohem Maße garantiert bleibt, dass Menschen nach einer Ansteckung nicht an Covid-19 erkranken.

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Deshalb braucht jetzt wirklich jeder und jede der rund 58 Millionen offiziell noch als „vollständig geimpft“ geltenden Menschen im Land so schnell wie möglich den Booster. Omikron könnte schon im Januar dominant sein. Wir können es uns nicht leisten, auf Daten zu warten, die zeigen, wie hoch genau der Schutz vor Ansteckung, Krankheit und Tod bei Omikron noch bleibt. Und die Tendenz ist ja bereits klar: Auf jeden Fall fällt der Impfschutz durch den Booster immer höher aus als ohne.

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