HNO-Arzt: Abstrich bei Corona-Selbsttest aus beiden Nasenlöchern nehmen
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Auch wenn der Tupfer nur im vorderen Nasenbereich bewegt werden soll, fühlt sich der Abstrich bei einem Corona-Test nicht gerade angenehm an. Trotzdem sollte er aus beiden Nasenlöchern genommen werden.
© Quelle: Zacharie Scheurer/dpa-tmn
Starnberg. Bei Corona-Schnelltests gilt die Regel: Am Tupfer sollte so viel Sekret wie möglich haften. Nasenabstrich-Tests zur Anwendung daheim fordern deshalb in aller Regel einen Abstrich in beiden Löchern. Dass es reichen könnte, den Tupfer nur in ein Loch zu stecken, ist nach Angaben des HNO-Arztes Bernhard Junge-Hülsing ein Trugschluss. „Dadurch bekommt man womöglich zu wenig Sekret an den Tupfer.“ Er gehört also in beide Löcher.
Manche Test-Anleitungen geben vor, dass man sich vor dem Abstrich seine Nase gründlich putzt. Die Idee dahinter: Durch das Schnäuzen sollen Sekret und damit mögliche Viren aus dem tiefer liegenden Nasen-Rachen-Raum weiter nach vorne gepustet werden.
Junge-Hülsing ist skeptisch, ob der Test dadurch genauer wird. Ob dadurch also wirklich mehr mögliche Viren an den Flimmerhärchen im vorderen Nasenbereich haften bleiben als beim normalen Ausatmen und dort vom Tupfer aufgenommen werden können. Er hält das vorherige Ausschnäuzen für eher keine gute Idee.
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Ein Indiz, dass womöglich vergleichsweise wenig Sekret am Tupfer gelandet ist, sei eine nur „sehr blasse Linie“ am Kontrollstrich (Buchstabe C) der Testkassette, sagt Junge-Hülsing. Dann steige das Risiko eines falsch-negativen Testergebnisses - also, dass der Test negativ ausfällt, obwohl man positiv und womöglich ansteckend ist.
RND/dpa