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Delta-Variante: Wie gut schützt der Impfstoff von Biontech?

Weil die Delta-Variante Veränderungen am Spike-Protein aufweist, wirken Impfungen wohl etwas weniger gut. Wie hoch fällt der Schutz bei Comirnaty von Biontech/Pfizer aus?

Weil die Delta-Variante Veränderungen am Spike-Protein aufweist, wirken Impfungen wohl etwas weniger gut. Wie hoch fällt der Schutz bei Comirnaty von Biontech/Pfizer aus?

Statt der angekündigten Lockerungen hat Großbritannien die noch geltenden Corona-Maßnahmen bis zum 19. Juli verlängert. Portugal hat Lissabon teilweise abgeriegelt. Die Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in Europa aus und auch in Deutschland hat sich der Delta-Anteil auf rund 15 Prozent verdoppelt (Woche vom 7. bis 13. Juni). Damit stellt sich ein Tempo ein, das von Virologen befürchtet wurde.

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Denn Delta scheint eine deutlich erhöhte Ansteckungsfähigkeit und eine leichte Immunflucht, also die Eigenschaft, den Schutz nach Impfung oder durchgemachter Infektion zu umgehen, zu vereinen. Der Impfschutz wird – laut einer aktuellen Untersuchung der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) – nur leicht herabgesetzt, was sich aber je nach Präparat unterscheidet. Aber wie hoch fällt der Schutz bei Biontech/Pfizer aus? Ein Überblick.

Zweite Impfdosis wichtig

Laut PHE können symptomatische Erkrankungen durch eine Impfung mit der Vakzine von Biontech/Pfizer zu etwa 88 Prozent verhindert werden und Krankenhausaufenthalte zu 96 Prozent. Zum Vergleich: Symptomatische Erkrankungen durch die zuletzt in Großbritannien vorherrschende Alpha-Variante B.1.1.7 waren zu etwa 93 Prozent verhindert worden.

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Allerdings ist für den Impfschutz die zweite Dosis wichtig: So war laut PHE sowohl bei Biontech/Pfizer als auch bei Astrazeneca nach der ersten Impfdosis nur ein etwa 33-prozentiger Schutz erreicht worden. Der Schutz vor der Alpha-Variante hatte der Behörde zufolge nach nur einer Impfdosis 50 Prozent betragen. Die PHE forderte Geimpfte daher auf, nicht zu lange mit der zweiten Impfdosis abzuwarten, wenn sie zu dieser eingeladen werden.

Unklar ist, wie lange der Impfschutz gegen die Delta-Variante anhält. Da sich in Laborversuchen gezeigt hatte, dass Geimpfte weniger Antikörper gegen diese Variante bilden, lässt die Schutzwirkung womöglich schneller wieder nach.

Ansteckungsgefahr trotz Impfung

Weiter gilt: Grundsätzlich angesteckt werden können auch Geimpfte – und das bei der Deltavariante wohl etwas leichter als noch bei Alpha. Setzt sich die Deltavariante hierzulande durch, bedeutet das also: Geimpfte können trotz Impfung wahrscheinlicher milde Symptome entwickeln – und auch eine größere Gefahr für Nichtgeimpfte darstellen.

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Vollständig geimpft ist hierzulande erst rund ein Drittel der Bevölkerung – das heißt, es gibt noch viele Millionen Menschen, die nicht oder nur teils vor Delta geschützt sind. Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es bislang keinen zugelassenen Impfstoff, für die Zwölf- bis 18-Jährigen empfiehlt die Ständige Impfkommission in Deutschland die Immunisierung nur bei Vorerkrankung.

Wie geht es im Herbst weiter?

Die Schwelle, um Herdenimmunität zu erreichen, ist durch die Delta-Variante deutlich höher geworden: Mindestens 80 Prozent der Bevölkerung müssen nun geimpft sein.

Für Deutschland zeigen Modellierungen, dass im Herbst eine vierte Infektionswelle kommen könnte. Durch die Impfungen würde die Sterblichkeit aber wahrscheinlich nicht mehr so hoch ausfallen wie noch im vergangenen Jahr.

RND/dpa/kb

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