Coronavirus-Studie: Blutgruppe könnte Einfluss auf Covid-19-Verlauf haben
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Menschen mit der Blutgruppe 0 sind Studien zufolge besser vor dem Coronavirus geschützt.
© Quelle: Marijan Murat/dpa
Oslo/Kiel. Menschen mit bestimmten Blutgruppen haben ein höheres Risiko für Atemversagen bei einer Covid-19-Erkrankung. Das legt eine neue Studie von Wissenschaftlern aus Oslo und Kiel nahe. Demnach erleiden Menschen mit dem Bluttyp A Rhesus Positiv (A+) häufiger an Atemversagen aufgrund von Covid-19. Menschen mit der Blutgruppe 0 sind hingegen besser vor dem Coronavirus geschützt.
Forscher vergleichen DNA-Material von Covid-19-Patienten und gesunden Blutspendern
Wissenschaftler des Universitätsklinikums in Oslo und der Universität Kiel griffen auf die Blutproben von 1610 Corona-Patienten zurück, die in Krankenhäusern in Spanien und Italien wegen einer schweren Covid-19-Erkrankung behandelt wurden. Die Forscher extrahierten das DNA-Material dieser Patienten und untersuchten bestimmte Stellen, an denen es häufig zu Genvarianten kommt. Dann verglichen sie die gefundenen genetischen Merkmale mit denen von 2205 nicht erkrankten Blutspendern aus den beiden Ländern. Dabei fanden sie heraus, dass bestimmte Genvarianten häufiger bei Covid-19-Patienten auftreten – beispielsweise die Variante “rs657152”, die sich im sogenannten AB0-Gen befindet, das die Blutgruppeneigenschaften bestimmt.
Blutgruppe A+ am häufigsten in Deutschland
In Deutschland haben nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes etwa 37 Prozent die Blutgruppe A+ und 35 Prozent 0 Rhesus positiv. B Rhesus positiv kommt bei 9 Prozent der Menschen hierzulande vor, AB Rhesus positiv bei 4 Prozent. Die seltensten Blutgruppen sind AB Rhesus negativ (1 Prozent) und B Rhesus negativ (2 Prozent), sowie 0 Rhesus negativ und A Rhesus negativ mit jeweils 6 Prozent.