Corona in Griechenland: Regierung wappnet sich für eine dritte Corona-Welle
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Die griechische Regierung wappnet sich für eine dritte Corona-Welle. Die Neuinfektionen waren erst zurückgegangen, schnellen aber nun nach einer Lockerung der Corona-Maßnahmen wieder nach oben.
© Quelle: Yorgos Karahalis/AP/dpa
Athen. Die griechische Regierung bereitet sich auf die Möglichkeit einer dritten Corona-Welle vor. Am Montagmorgen bestellte Gesundheitsminister Vassilis Kikilias außerplanmäßig den nationalen Corona-Krisenstab ein, um das Vorgehen für einen möglichen starken Anstieg der Zahlen zu erörtern. Dazu könnte auch ein noch strengerer Lockdown gehören, als er ohnehin schon seit Anfang November in Kraft ist, berichteten griechische Medien.
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Die Corona-Experten sehen das Land an einem entscheidenden Punkt: Nach einer leichten Lockerung des Lockdowns vor zwei Wochen waren die Fallzahlen bereits nach oben geschnellt. Zudem wurde am Wochenende erstmals die südafrikanische Virus-Mutante entdeckt; die britische ist bereits im Umlauf. Nun ist die Sorge groß, dass das Infektionsgeschehen außer Kontrolle geraten könnte.
Griechischer Gesundheitssektor schnell unter Druck
Noch befinde man sich nicht in einer dritten Welle, betonte Mediziner und Krisenstabmitglied Charalambos Gogos am Montag im Fernsehsender Skai. Allerdings stehe die Maßnahme eines vollständigen Lockdowns im Raum, sollte dieser erforderlich sein. Bisher gelten Maßnahmen wie Maskenpflicht, Ausgangssperre ab 21 Uhr und ein weitgehendes innergriechisches Reiseverbot. Geschäfte jedoch dürfen in weniger stark betroffenen Regionen noch öffnen.
Die Corona-Fallzahlen sind in Griechenland gemessen an der Einwohnerzahl sehr viel niedriger als in vielen anderen europäischen Ländern - allerdings ist auch der Gesundheitssektor nach der jahrelangen Finanzkrise des Landes nicht besonders gut ausgestattet und war seit Beginn der Pandemie immer wieder unter Druck geraten.
Am Sonntag meldete die griechische Gesundheitsbehörde für die rund 11 Millionen Einwohner lediglich 484 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Zahlen vom Wochenende sind jedoch meist niedriger; vergangene Woche wurden zwischenzeitlich fast 1000 neue Fälle pro Tag gezählt, womit sich die Zahl seit Beginn der leichten Lockerungen vor zwei Wochen, etwa der Öffnung von Geschäften, mehr als verdoppelt hat.
RND/dpa