Corona-Checkliste: Vorräte, Unterlagen, Maßnahmen - so rüsten Sie sich für den Notfall
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20 Liter Wasser, vier Kilogramm Hülsenfrüchte und Gemüse: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) rät zu einem Vorrat, der im Notfall ein zehntägiges Überleben gewährleistet.
© Quelle: Kwangmoozaa/Getty Images/iStockphoto
Hannover. Seit sich das Coronavirus in Italien rasant ausbreitet, macht sich Unsicherheit unter der Bevölkerung breit. Die Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken in den “roten Zonen” sind ausverkauft, die Regale im Supermarkt teilweise leer. Die Hamsterkäufe oder eben wohl überlegte Notvorratseinkäufe sollen das Überleben im Zweifelsfall sichern. Sie könnten bei einer verstärkten Ausbreitung der Epidemie auch in Deutschland eine wichtige Rolle spielen.
Coronavirus-Checkliste: Im Zweifelsfall sind Notvorräte sinnvoll
Unabhängig vom neuartigen Coronavirus rät das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zu einem Vorrat, der im Notfall ein zehntägiges Überleben gewährleistet. “Der Grundgedanke hinter der Notbevorratung ist, dass Hilfs- und Einsatzkräfte in Situationen, in denen sie besonders viel zu tun haben, entlastet werden”, erklärt Sprecherin Marianne Suntrup.
Hierfür ist es wichtig, beim Kauf von Lebensmitteln Prioritäten zu setzen. Die wichtigsten Güter müssen in ausreichender Menge und Qualität vorhanden sein. Für eine Person mit einer täglichen Energiezufuhr von 2200 Kilokalorien empfehlen die Experten:
- 20 Liter Wasser
- 3,5 Kilogramm Getreide, Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln, Nudeln und Reis (insgesamt)
- 4 Kilogramm Hülsenfrüchte und Gemüse (in Gläsern oder Dosen)
- 2,5 Kilogramm Obst (in Gläsern oder Dosen) und Nüsse
- 2,6 Kilogramm Milch und Milchprodukte
- 1,5 Kilogramm Fisch, Fleisch und Eier beziehungsweise Volleipulver
- 0,375 Kilogramm Fette und Öle
Hinzu kommen Lebensmittel, die nach Belieben eingekauft werden, weil sie weder erhitzt, noch gekocht werden müssen. Dazu zählen zum Beispiel Zucker, Süßstoff, Honig, Marmelade, Jodsalz, Fertiggerichte, Kartoffeltrockenprodukte, Mehl, Instantbrühe, Kakaopulver, Hartkäse und Salzstangen.
Für eine autarke Versorgung: Lebensmittel richtig lagern
Die Verbraucherzentralen raten jedem Bürger, der keinen Kühlschrank mit dynamischer Kühlung besitzt, zur richtigen Lagerung der Lebensmittel innerhalb des Kühlschranks. Folgende Zonen gibt es.
- Oberste Ablage und Türfächer: Sie sind der wärmste Bereich in herkömmlichen Kühlschränken. Das sind gute Orte für Marmeladen, geöffnete Dressings, Soßen, Butter, Backwaren und Getränke.
- Mittlere Ebene: Milchprodukte, Eier und selbst gekochte Speisen halten sich hier gut.
- Untere Glasplatte: Sie ist der kälteste Bereich im Kühlschrank und eignet sich daher für leicht verderbliche Lebensmittel wie Fleisch, Wurst und Fisch.
- Untere Boxen: Hier ist es wieder etwas wärmer. Die Boxen sind geeignet für temperaturempfindliches Obst, Gemüse und Kräuter.
- Null-Grad-Fächer: Darin bleiben Lebensmittel länger frisch. Hier wird abhängig von der Luftfeuchtigkeit gelagert, die sich extra einstellen lässt. In einem Fach mit einer Luftfeuchtigkeit von etwa 50 Prozent überdauern leicht verderbliche, verpackte Produkte wie Fleisch, Joghurt oder Käse gut. In einem Fach mit rund 90 Prozent Luftfeuchtigkeit welken oder trocknen kälteunempfindliches Gemüse- und Obstarten sowie Kräuter weniger schnell aus.
Wichtigste Grundregel: Neben dem Kühlschrank braucht jede Küche fünf weitere Lagerungsorte, zum Beispiel Fächer in einem Regal. Sie eignen sich für Obst und Gemüse. Dazu kommen ein Brotkasten, eine Dunkelbox, etwa für Kartoffeln und Zwiebeln, und ein Lagerort für sonstiges. Dadurch ist die Versorgung auch ohne Strom gewährleistet.
Checkliste für den Notfall: Was neben Lebensmittelvorräten wichtig ist
Die Empfehlungen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) sind bewusst so gehalten, dass sie für eine Vielzahl an Ereignissen genutzt werden können. “So kann ein Notvorrat auch während eines Stromausfalls, eines plötzlichen Wintereinbruchs, eines Sturmes oder eines Hochwassers helfen”, erklärt Suntrup. Auf der Checkliste befinden sich deshalb folgende Punkte.
Hausapotheke
- DIN-Verbandskasten
- Fieberthermometer
- Splitter-Pinzette
- Medikamente, die vom Arzt verordnet wurden
- Schmerzmittel
- Desinfektionsmittel (sowohl für Wunden als auch für die Haut)
- Medikamente gegen Erkältungen
- Mittel gegen Durchfall
- Salben gegen Insektenstiche und Sonnenbrand
Brandschutzmaßnahmen
- Keller und Dachboden entrümpeln
- Feuerlöscher
- Löschspray
- Rauchmelder
- Garten- und Autowaschschlauch
- Behälter für Löschwasser
- Wassereimer
- Kübel- oder Einstellspritze
Energieausfall
- Teelichter/Kerzen
- Streichhölzer/Feuerzeug
- Taschenlampe
- Reservebatterien
- Camping- oder Spirituskocher mit Brennmaterial
- Heizgelegenheit
- Brennstoffe
Rundfunkgerät
- Rundfunkgerät (für Batteriebetrieb geeignet) oder ein Kurbelradio
- Reservebatterien
Notgepäck
- Persönliche Medikamente
- Behelfsmäßige Schutzkleidung
- Wolldecke, Schlafsack
- Unterwäsche, Strümpfe
- Gummistiefel, derbes Schuhwerk
- Essgeschirr, -besteck
- Becher, Thermoskanne
- Material zur Wundversorgung
- Dosenöffner und Taschenmesser
- Strapazierfähige, warme Kleidung
- Taschenlampe
- Kopfbedeckung, Schutzhelm
- Schutzmaske, behelfsmäßiger Atemschutz
- Arbeitshandschuhe
- Fotoapparat oder Fotohandy
Sicherung von Dokumenten
In einer Notfallsituation ist ebenso wichtig, persönliche Dokumente zu sichern. Auch hierfür haben die Experten entsprechende Fragestellungen erarbeitet.
- Haben Sie festgestellt, welche Dokumente unbedingt erforderlich sind?
- Sind Ihre Unterlagen zweckmäßig geordnet?
- Sind von wichtigen Dokumenten Kopien vorhanden und gegebenenfalls beglaubigt?
- Haben Sie eine Dokumentenmappe angelegt?
- Sind wichtige Dokumente (oder eine Dokumentenmappe) griffbereit?
Wenn Sie Fragen zur Notfallvorsorge haben, wenden Sie sich an:
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)
- Postfach 1867
- 53008 Bonn
- Telefon: 0228/99550
- Webseite: www.bbk.bund.de
- E-Mail: info@bbk.bund.de