Bundesweite Corona-Studie des RKI: Antikörper-Tests beginnen doch erst im September
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Bei rund 30.000 Menschen führt das RKI Antikörper-Tests durch.
© Quelle: Marijan Murat/dpa
Kupferzell. Die Tests für eine vom Robert Koch-Institut (RKI) angekündigte bundesweit repräsentative Antikörper-Studie zur Verbreitung des Coronavirus startet deutlich später als ursprünglich mitgeteilt. Mit den Tests von rund 30.000 Personen aus rund 14.000 Haushalten solle im September begonnen werden, sagte der Leiter der Abteilung Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring am RKI, Thomas Lampert, am Dienstag in Kupferzell.
Ursprünglich 15.000 Teilnehmer geplant
Mit Ergebnissen sei im Oktober oder November zu rechnen. Im April hatte das RKI mitgeteilt, dass die Studie im Mai starten solle. Ursprünglich war auch von rund 15.000 Teilnehmern die Rede gewesen. “Das erscheint uns aber mittlerweile als zu wenig”, sagte Lampert am Dienstag. Man habe sich zunächst auf Corona-"Hotspots" konzentriert. Bei Abstimmungen sei dann klar geworden, dass die bundesweite Studie größer dimensioniert sein müsse.
Diese Studie hätte keine verlässlichen Ergebnisse geliefert, wenn wir sie im Mai gemacht hätten.
Thomas Lampert, Leiter der Abteilung Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring am RKI
Hinzu kommt laut Lampert, dass die Fallzahlen stark zurückgehen. In einzelnen Regionen wie etwa in Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt gebe es wenige Infizierte. Die Studie mache aber erst Sinn, wenn genügend Menschen infiziert gewesen seien. “Diese Studie hätte keine verlässlichen Ergebnisse geliefert, wenn wir sie im Mai gemacht hätten”, sagte er. Den Erfolg, den man bei der Eindämmung habe, sei also mit ein Grund dafür, dass man später starte.
Für die Studie sollen Menschen aus allen Regionen Deutschlands befragt und getestet werden. Die Ergebnisse sollen bundesweit repräsentativ sein. Ebenfalls am Dienstag informierte das RKI über den Start einer kleineren Studie in vier besonders betroffenen Gemeinden mit 8000 Teilnehmern. Zunächst werden im baden-württembergischen Kupferzell 2000 Menschen getestet und befragt.
RND/dpa