„An“ oder „mit“ Corona gestorben? Neue Studie gibt Aufschluss
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Mehr als 80 Prozent der Corona-Toten sind „an“ der Infektion gestorben, lediglich bei 14 Prozent war Covid-19 nur eine Begleiterkrankung. Das ist das Ergebnis des ersten Berichts des deutschen Covid-19-Autopsieregisters.
© Quelle: Boris Roessler/dpa
Bei der überwiegenden Mehrzahl der Corona-Toten war das Virus nicht nur eine Begleiterkrankung, sondern die Todesursache. Das ist das Ergebnis des ersten Berichts des deutschen Covid-19-Autopsieregisters. Die Pathologinnen und Pathologen untersuchten dafür rund 19.000 Bioproben von 1129 Menschen, die zwischen Anfang März 2020 und Ende September 2021 gestorben waren.
Die Analyse der Kette von Ereignissen, die direkt zum Tod führten, ergab in 86 Prozent der Autopsiefälle die Corona-Infektion als zugrunde liegende Todesursache. Bei lediglich 14 Prozent war Covid-19 nur eine Begleiterkrankung. Die häufigste unmittelbare Todesursache bei Menschen, die „mit“ einer Corona-Erkrankung starben, war eine diffuse Alveolarschädigung, also eine akute Lungenerkrankung, dicht gefolgt von Multiorganversagen.
Studie: Tod nach weniger als zwei Wochen
Es handelt sich laut Stefan Klug, dem Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, um die „weltweit größte Studie zu Obduktionen bei Covid-19“. Das schrieb der Intensivmediziner beim Kurznachrichtendienst Twitter.
Außerdem stellten die Forschenden fest, dass die Erkrankungsdauer – vom Auftreten der ersten Covid-19-Symptome oder einem positiven Corona-Test bis zum Tod – in den meisten Fällen weniger als zwei Wochen betrug. Bei einem Drittel der Fälle betrug die Erkrankungsdauer mehr als zwei und weniger als fünf Wochen. Mehr als jeder zehnte autopsierte Corona-Tote verstarb mehr als fünf Wochen nach den ersten Symptomen oder einem positiven Test.
RND/kb