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Der kleine Luxus in Zeiten der Krise

Ein Verkaufsstand für Spargel auf einem Markt.

Ein Verkaufsstand für Spargel auf einem Markt.

Liebe Leserinnen und Leser,

Grün oder weiß? Wer gerne Spargel isst, hat meist einen klaren Favoriten. Viel entscheidender als die Farbe dürfte für viele Menschen jetzt zum Erntestart jedoch eine ganz andere Frage sein: Wie viel kostet der Spargel in diesem Jahr? Und kann ich mir überhaupt ein paar Stangen leisten?

Klar, Spargel ist ein Edelgemüse. Anders als Kartoffeln landet er nicht regelmäßig auf dem Teller, sondern ist knapp und kostbar. Das ist nicht neu. Wer beim Einkauf jeden Cent dreimal umdrehen muss, hat um Spargelstände sowieso schon lange einen Bogen gemacht. Doch jetzt, da die Lebensmittelpreise so rasant angestiegen sind, kommen noch mehr Menschen beim Einkauf in die Bredouille.

Ein Korb mit Spargel steht auf einem Feld.

Ein Korb mit Spargel steht auf einem Feld.

Und doch: Viele wollen sich zumindest ein bisschen Spargel gönnen – wenn auch als kleinen Luxus, für den man an anderen Stellen spart. „Die Nachfrage ist bereits deutlich besser als im vergangenen Jahr“, sagt etwa der Vorsitzende der Landesfachgruppe Spargelanbau im Provinzialverband der rheinischen Obst- und Gemüsebauern, Dirk Buchmann. Mein Kollege Jens Strube hat für Sie aufgeschrieben, warum Buchmann und andere Landwirte optimistischer auf die Spargelsaison blicken als in den vergangenen Jahren. In dem Artikel erfahren Sie auch, wie teuer das Kilo Spargel in Ihrem Bundesland wird.

Verbrauch von Strom und Erdgas ist gesunken

Wo wir gerade bei teuer sind: Die Deutschen haben im Winter deutlich weniger Strom und Erdgas verbraucht. Im Vergleich zum Vorjahr haben sie sich beim Energieverbrauch im Haushalt also stark zurückgehalten, wie mein Kollege Frank-Thomas Wenzel schreibt. Beim Strom sank der Verbrauch um 12 Prozent, bei Erdgas sogar um rund 21 Prozent. Das geht aus einer Erhebung des Vergleichsportals Check 24 hervor.

 Die Haushalte in Deutschland haben ihren Strom- und Gasverbrauch im vergangenen Jahr einer Auswertung des Vergleichsportals Check 24 zufolge teils deutlich zurückgeschraubt.

Die Haushalte in Deutschland haben ihren Strom- und Gasverbrauch im vergangenen Jahr einer Auswertung des Vergleichsportals Check 24 zufolge teils deutlich zurückgeschraubt.

Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check 24, führt das auf die gestiegenen Preise zurück. Klar: Wer Angst vor der Rechnung hat, überlegt sich zweimal, wie viel Grad es in jedem Zimmer sein müssen und wie oft die Haushaltsgeräte angeschmissen werden. Allerdings, so schreibt mein Kollege, hatte auch das Wetter einen Einfluss. Denn die Temperaturen lagen mit Beginn der Heizperiode bis zum Jahresende fast immer höher als 2021 und über den Durchschnittswerten der Jahre 2018 bis 2021. Lesen Sie hier, welche Rolle zudem die Trockenheit im vergangenen Sommer gespielt hat – und was die Atomkraftwerke in Frankreich damit zu tun haben.

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Ihre

Johanna Apel

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Tipp der Woche

Erneuerbare Energien sind in aller Munde. Und gerade die Energiegewinnung durch Sonnenlicht wird immer beliebter: Derzeit sind in Deutschland mehr als zwei Millionen Fotovoltaikanlagen verbaut, schreibt Laura Beigel. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Und die Behörde verzeichnet ein zunehmendes Interesse an Solaranlagen: Im Vergleich zum Vormonat war die Zahl der Anlagen im März 2022 um rund 10 Prozent gestiegen.

Doch welche Standorte eignen sich? Zunächst einmal ist da natürlich das Hausdach. „Die meisten Dächer eignen sich für Fotovoltaikanlagen“, sagt Wolfgang Gründinger vom Berliner Solaranlagen-Dienstleister Enpal. Das solle man jedoch individuell prüfen, denn für die Installation brauche es genug Platz und eine zusammenhängende Dachfläche. Aber auch die Neigung des Daches spielt eine Rolle, wie meine Kollegin beschreibt.

Wer kein eigenes Dach hat, kann sich aber auch eine Solaranlage auf dem Balkon installieren. Die Solarmodule lassen sich an der Brüstung oder der Hauswand montieren – idealerweise in Richtung Süden.

Solarmodule für ein sogenanntes Balkonkraftwerk hängen an einem Balkon (Symbolbild).

Solarmodule für ein sogenanntes Balkonkraftwerk hängen an einem Balkon (Symbolbild).

Außerdem können Solaranlagen im Garten montiert werden – auf dem Geräteschuppen, aber auch freistehend auf der Wiese. Wichtig hier: „Man sollte die Fotovoltaikanlagen nicht einfach hinlegen, sondern schräg stellen“, so Solarexperte Gründinger. Zu bedenken ist auch, dass keine Pflanzen für Schatten sorgen und dass ein Steckdosenanschluss nötig ist.

 

Zahlen, bitte!

Wer mit Öl, Pellets oder Flüssiggas heizt, ging bislang bei den staatlichen Hilfen leer aus. Nun haben Bund und Länder allerdings nachgesteuert und einen Zuschuss für diese Haushalte auf den Weg gebracht. Wer diese Härtefallhilfe beantragt, kann auf bis zu 2000 Euro hoffen. Die Bundesregierung stellt dafür insgesamt 1,8 Milliarden Euro für Privathaushalte zur Verfügung.

Das Geld wird durch die Bundesländer ausgezahlt, wie meine Kollegin Klara Richter schreibt. Genau hier liegt allerdings der Knackpunkt: Jetzt liegt es an den 16 Ländern, wie schnell die Hilfen fließen. So heißt es beispielsweise aus den norddeutschen Bundesländern Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein dass die Hilfen voraussichtlich im April beantragt werden können. In anderen Ländern, etwa Thüringen, ist von Anfang Mai die Rede. Informationen gibt es dazu auf der jeweiligen Internetseite des Landesministeriums – meistens kümmert sich das Wirtschafts- oder Sozialministerium. Klara Richter hat für Sie aufgeschrieben, wie der Antrag funktioniert und was Sie beachten sollten.

 

Gut zu wissen

 

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Die gute Nachricht

Zurück zum Kulinarischen: Die gute Nachricht gibt es diesmal für Deutschlands Winzerinnen und Winzer. Denn die haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Wein produziert. Zwar setzte ihnen die Trockenperiode im Sommer zu, aber späte Fröste und Hagelschlag blieben aus. Und dann sorgten kurz vor der Lesezeit auch noch ergiebige Niederschläge dafür, dass die Trauben richtig prall wurden, schreibt mein Kollege Frank-Thomas Wenzel.

8,94 Millionen Hektoliter Wein und Most wurden im vergangenen Jahr erzeugt – das sind 6 Prozent mehr als 2021 und auch mehr als im Durchschnitt der Periode von 2016 und 2021. Und deutscher Wein wird immer beliebter. Was es damit auf sich hat, lesen Sie hier.

 

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