Geld zurück: Wie mache ich eine Überweisung rückgängig?
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Beim Onlinebanking können manchmal Fehlüberweisungen passieren.
© Quelle: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbi
Hannover. Ein Zahlendreher, ein Fehler beim Empfängernamen oder der falsche Betrag – wenn beim Überweisen etwas schiefgeht, ist die Nervosität groß. Wie bekomme ich nun das Geld zurück? Und welche Gebühren fallen an? Wer schnell handelt, bewahrt sich die Chance, das Geld wiederzusehen. Eine Garantie gibt es jedoch nicht.
Kann ich eine Überweisung zurückholen?
Prinzipiell sind fehlerhafte Überweisungen heutzutage eher eine Seltenheit. Viele Fehler wie eine falsch eingegebene IBAN werden schon während der Eingabe beim Onlinebanking oder beim Einlesen des Überweisungsformulars verhindert, da der Kontonummer womöglich kein Konto zugeordnet werden kann. Geht doch mal etwas schief, sollte schnellstens die Bank kontaktiert werden. Am direktesten geht das telefonisch oder persönlich in der Filiale. Prinzipiell ist die Kontaktaufnahme natürlich auch über E‑Mail oder – sofern angeboten – per Onlinechat möglich.
Bis wann kann ich eine Überweisung zurückholen?
Eine festgelegte Dauer für Rücküberweisungen gibt es nicht, das Zeitfenster ist aber in der Regel relativ klein. Laut Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB § 675s) dürfen Überweisungen in Euro im Europäischen Wirtschaftsraum maximal einen Werktag dauern. Meist werden sie dem Empfängerkonto schon nach wenigen Stunden gutgeschrieben. Das bedeutet, dass man sich möglichst zeitnah um eine Rücküberweisung bemühen sollte. Bei einer belegten Überweisung am Schalter gibt es eine Frist von zwei Bankarbeitstagen, was ein etwas größeres Zeitfenster zur Rückholung der Überweisung bietet.
Falsche Überweisung: Welche Kosten können anfallen?
Viele Banken verlangen für den Service der Rückbuchung eine entsprechende Gebühr, meist liegt diese zwischen 10 und 20 Euro. Daher sollte man sich gerade bei kleineren Beträgen überlegen, ob eine Stornierung der Überweisung finanziell überhaupt sinnvoll ist. Wenn der Überweisungsbetrag noch nicht abgebucht wurde, ist eine Stornierung in der Regel kostenlos.
Empfänger muss Betrag zurückzahlen
Sollte die Fehlüberweisung jedoch schon auf dem Empfängerkonto eingegangen sein, hat die Bank keinen Zugriff mehr auf das Geld. In diesem Fall kann man bei der eigenen Bank eine Rücküberweisung anfragen. Die Bank kontaktiert daraufhin die Empfängerbank mit dem eingegangen Geldbetrag, welche wiederum den Empfänger um eine Rückbuchung bittet.
Dieser Bitte muss aber nicht nachgegangen werden. Es gibt keine Garantie, dass der Wertbetrag von der Bank wieder zurück auf das Konto überwiesen oder erstattet wird. Rein Rechtlich gesehen muss der Empfänger den Betrag zurückzahlen, da er laut Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB § 812) ohne Rechtsgrund bereichert wurde.
Wie kann ich eine Lastschrift widerrufen?
Bei einer Lastschrift ist das Geld anders als bei einer Fehlüberweisung einfacher zurückzuholen. Hier gibt es die Möglichkeit, das Geld innerhalb von acht Wochen zurückzubuchen. Wenn kein Mandat, also keine Erlaubnis für die Lastschrift vorlag, kann der Widerruf sogar in einem Zeitraum von 13 Monaten beantragt werden.
Meist gibt es die Möglichkeit, Lastschriften über das Onlinebanking zurückzubuchen. Wer kein Onlinebanking hat oder temporär nicht darauf zugreifen kann, kann die Bank auch auf dem schriftlichen Weg kontaktieren. Hierbei sollten das Datum, der Betrag und der abbuchende Empfänger der Lastschrift angegeben werden.
Können Überweisungen aus dem Ausland zurückgeholt werden?
Grundsätzlich ist es möglich, Überweisungen an ausländische Empfänger zurückzuverlangen. Jedoch gilt auch hier nicht nur sprichwörtlich: „Zeit ist Geld.“ Zudem sind die Gebühren der Auslandsbanken oft höher.
Bei Auslandszahlungen sollte daher nach Möglichkeit lieber auf eine SEPA-Lastschrift zurückgegriffen werden, da auch hier die achtwöchige Stornierungsfrist gilt.
Wie kann ich eine Kreditkartenzahlung rückgängig machen?
Gibt es bei der Kontrolle von Kreditkartenabrechnungen Auffälligkeiten oder gar einen Betrugsverdacht, können Kunden die Beträge bei der kartenausgebenden Bank reklamieren. Die Reklamation lässt sich zum Beispiel über Onlineformulare beantragen, die von den Kartenanbietern und Banken meist kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Für den Reklamationsservice verlangen viele Finanzinstitute jedoch eine Gebühr.