Ausgesetzte Tiere: So reagieren Sie richtig, wenn Sie eines finden
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Wer halterlose Tiere am Straßenrand oder auf Parkplätzen beobachtet, sollte aufmerksam werden.
© Quelle: Pexels
Ein Welpe, Meerschweinchen oder ein Kätzchen: Haustiere gehören wohl zu den beliebtesten Weihnachtswünschen – und sitzen daher nicht selten unter dem Tannenbaum. Bereits nach einigen Wochen stellen Familien dann fest: Das Tier passt doch nicht so gut in den Alltag. Manche Tiere werden dann im Tierheim abgegeben, immer öfter aber auch einfach irgendwo ausgesetzt.
Häufig sind die Halterinnen und Halter mit den Tieren überfordert. Jährlich werden laut der Tierschutzorganisation Peta bis zu 80.000 Tiere auf Parkplätzen, Feldern oder in Wäldern zurückgelassen. Neben den Sommermonaten, in denen viele Tiere aufgrund von Urlaubsreisen von ihren Familien zurückgelassen werden, werden besonders in der Zeit nach Weihnachten viele Tiere ausgesetzt.
Tierfund muss immer gemeldet werden
Wer ein solches Tier findet, sollte schnell handeln. Zu groß ist die Gefahr, dass es verhungert, erfriert oder überfahren wird, so Peta. Beobachten Sie das Tier einige Zeit, um abzuwarten, ob noch jemand zu ihm zurückkehrt. Gerade bei Katzen ist es manchmal schwierig einzuschätzen, ob sie Freigänger sind oder streunern. Achten Sie daher hier besonders gut auf Dinge wie Halsbänder, Fellpflege oder Wunden.
Bei konkretem Verdacht sollten Sie dann entweder die Polizei rufen oder ein örtliches Tierheim informieren und bei dem Tier bleiben, bis Hilfe eintrifft. Besteht der Verdacht auf Lebensgefahr, braucht das Tier umgehend Hilfe von tierärztlichem Fachpersonal. Anzeichen dafür können laut Peta eine flache Atmung, Apathie, Abwesenheit und eine fehlende Reaktion auf äußere Reize sein. Auch Wunden können auf eine lebensbedrohliche Lage hinweisen.
Auf keinen Fall sollten Sie das Tier mitnehmen, ohne die Auffindung zu melden, da in Deutschland das Fundrecht gilt, so das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Der Fund ist unverzüglich der zuständigen Fundbehörde der Gemeinde anzuzeigen und das Tier auf Anordnung an der zuständigen Stelle abzugeben.
Vorsicht im Umgang mit gefundenen Tieren
Wer ein Tier findet, ist zudem gut darin beraten, es nicht einfach anzufassen oder ihm zu nahe zu kommen, mahnt Peta – insbesondere, wenn man unerfahren im Umgang mit Hunden, Katzen und Co. ist. Zu groß ist das Risiko einer Kratz- oder Bisswunde. Besser sei es, aus einiger Entfernung mit dem Tier zu sprechen, um es zu beruhigen.
Wer kann, sollte dem Tier darüber hinaus Wasser anbieten, da unklar ist, wie lange es nichts mehr getrunken hat. Bei extremen Temperaturen wie Kälte oder Hitze ist es zudem wichtig, die Tiere aus der Sonne zu holen beziehungsweise ihnen einen warmen Unterschlupf bereitzustellen.
Ein Tierkauf will gut überlegt sein
Grundsätzlich empfiehlt der deutsche Tierschutzbund, Tiere nicht zu verschenken. Besser sollte man sich wirklich genau überlegen, ob ein Tier in die Familie passt, ob genügend Zeit für die Pflege zur Verfügung steht und alle Familienmitglieder damit einverstanden sind.
Wer über die Anschaffung eines Haustieres nachdenkt, sollte einige Fragen für sich klären: Wie alt und groß kann das Tier werden? Ist die Art und Rasse für die Lebensverhältnisse passend? Gibt es Allergien gegen Tierhaare in der Familie? Können Kosten für Futter, Tierarztbehandlungen, Versicherungen und Steuern gedeckt werden?