Studie: E-Auto-Prämie wirkt – aber nicht gut genug
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Durch die Prämie für den Erwerb eines E-Autos sind die Zulassungszahlen bei der Elektromobilität gestiegen. Allerdings nicht ausreichend, so eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Unser Foto zeigt das Aufladen eines Fahrzeugs im öffentlichen Raum.
© Quelle: Roland Weihrauch/dpa
Berlin. Kaufprämien haben den Elektroauto-Verkauf in Deutschland deutlich angekurbelt. Für eine Verkehrswende sei aus Sicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aber mehr nötig: strengere Grenzwerte, höhere CO₂-Preise und mehr Ladesäulen. Wie das Institut am Mittwoch mitteilte, schließe sich die Schere zwischen Verbrennern und batterieelektrischen Autos.
Fuhren Anfang 2019 noch zwei Prozent aller neu zugelassenen Wagen mit Strom, waren es im Herbst 2021 schon mehr als ein Fünftel. Die Forschenden rechneten saisonale und konjunkturelle Effekte heraus und konnten so nach eigener Darstellung nachweisen, dass dies auf die Kaufprämien zurückzuführen sei.
Käuferinnen und Käufer können bis zu 9000 Euro für den Kauf eines Elektroautos erhalten. Finanziert werden die Prämien vom Bund und von den Herstellern.
Viele weitere Maßnahmen nötig
„Unsere Analyse zeigt, dass Kaufprämien für Elektro-Pkw Wirkung entfalten. Um die Ziele der schnelleren Marktdurchdringung zu erreichen, ist aber eine Vielzahl weiterer Maßnahmen nötig“, sagte DIW-Verkehrsexperte Aleksandar Zaklan. Umweltschädliche Subventionen müssten abgebaut werden, die Schadstoffgrenzwerte für Flotten gesenkt und Sprit langfristig mit einem höheren CO₂-Preis belegt werden.
Denn um das Regierungsziel von 15 Millionen E-Autos 2030 zu erreichen, müssten monatlich 130.000 neu zugelassen werden. 2021 seien es aber nur 30.000 pro Monat gewesen. Wichtig sei aus Sicht der Studienautoren und -autorinnen auch, den Kauf von Autos zumindest teilweise durch leistungsstarke und zuverlässige Busse und Bahnen überflüssig zu machen.
RND/dpa