Welche Software setzt sich durch?
Apples Ankündigung, im kommenden Jahr eine komplett neue Version von seiner Fahrzeugsoftware CarPlay zu präsentieren, hat in der Branche für Furore gesorgt. Denn künftig will das Unternehmen aktiv in die Fahrzeugsoftware eingreifen. Auch Google und Amazon sind nicht untätig.
Was auf der diesjährigen Entwicklerkonferenz WWDC von Apple lapidar verkündet wurde, hatte das Zeug zum berühmten „One more thing“ früherer Jahre: ein großer Knaller zu sein. Das bisherige Fahrzeug-Entertainmentsystem CarPlay, das die iPhone-Infrastruktur auf die Screens fast aller aktuellen Fahrzeugmodelle spiegelt, wird entscheidend erweitert. Unter dem neuen Namen „Vehicle“ soll es bis Ende 2023 sämtliche Bildschirme im Fahrzeug bespielen und somit entscheidende Teile der Fahrzeugsoftware steuern können. Das ist der erste Schritt einer kalten Softwareübernahme durch Apple und gewinnt schon dadurch an Bedeutung, dass die Kalifornier seit Jahren an einem eigenen (autonomen und elektrischen) Fahrzeug werkeln.
Da ist so ein Autobetriebssystem für Drittmarken ein willkommener Feldtest. 2023 soll „Vehicle“ erscheinen, 2024 größere Verbreitung finden – und 2025 soll, glaubt man unterschiedlichen Berichten, das iCar kommen. Das kann kein Zufall sein, zumal Hauptkonkurrent Google bereits dreigleisig die DNA zeitgenössischer Autos beeinflusst. Da ist einmal Android Auto; es verlangt CarPlay, dass man sein Mobilgerät anschließt, und spiegelt sodann das Smartphone auf dem Autobildschirm.