Loncin baut chinesischen Elektroroller mit Premiumanspruch
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Der Bicose Real 5T könnte auf dem europäischen Elektromarkt durchaus konkurrenzfähig sein.
© Quelle: Loncin
Loncin – der Name wird selbst manchem Motorradfahrer nichts sagen. Dabei hat sich der chinesische Hersteller von Motoren und Motorrädern längst gerade auch in Deutschland einen guten Namen gemacht. Seit einigen Jahren führen die Chinesen eine Partnerschaft mit BMW und steuerten zunächst den 650-Kubikzentimeter-Einzylinder-Motor für die mittlerweile nicht mehr gebaute G 650 GS bei. Aktuell liefert man für die F‑Reihe des deutschen Premiumherstellers den bekannten Reihen-Zweizylinder-Motor mit 850 Kubikzentimetern.
Komplett für BMW bei Loncin gebaut werden zudem die beiden einzig verbliebenen Roller mit Verbrennungsmotor in der Modellpalette der Bayern, der C 400 X und der C 400 GT. Loncin kann Premium aber auch in Eigenregie, wie man mit der Tochtermarke Voge und dem gerade erst vorgestellten Bike 500 AC Classic beweisen möchte. Erste Tests des optisch gelungenen Neoklassikers zeigen, dass man diesem Anspruch wohl durchaus gerecht zu werden scheint.
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Blick auf das (chinesische) Display des neuen E‑Rollers.
© Quelle: Loncin
Natürlich aber ist auch in China jedem Fahrzeughersteller längst bewusst, dass sich die Weltgemeinschaft auf den Elektromotor als Antrieb der Zukunft geeinigt hat. Das zeigen nicht nur innovative Autohersteller wie Nio, Geely oder Aiways, sondern auch die vielen Elektrorollermarken, die hierzulande von Onlinewarenhäusern und/oder in Baumärkten vertrieben werden. Nicht immer allerdings hält die Qualität mit dem auf dem ersten Blick meist recht gefälligen Äußeren mit.
Hoher Anspruch auch bei E‑Rollern
Gemäß dem Selbstverständnis will Loncin nun zeigen, dass man Premium auch in Sachen Elektromobilität kann, und hat zu diesem Zweck mit Bicose eine weitere Submarke gelauncht. Sukzessive soll Bicose zu einer Marke aufgebaut werden, die unter den chinesischen Anbietern elektrischer Zweiräder, vor allem also von Elektrorollern, eine ähnliche Rolle einnehmen soll, wie sie Voge bei Motorrädern der unteren Hubraumklassen innehat.
Nun sind im Internet Bilder sowie ein Video aufgetaucht, die das erste Modell von Bicose zeigen, den Elektroroller Real 5T. Der macht eine gute Figur und ist, was das Design betrifft, nicht so weit weg von Hondas ADV 150 (der allerdings auf einen Verbrenner setzt). In Sachen Leistung scheint der Newcomer der dank der Führerscheinregelung B196 beliebten 125-Kubikzentimeter- beziehungsweise 11-Kilowatt-Klasse zuzurechnen zu sein.
Und auch was Ausstattung und Qualität betrifft, könnte der Real 5T das Zeug haben, westlichen Standards zu genügen. Dafür sprechen zumindest die ersten technischen Details, die bereits bekannt gegeben wurden. So setzt der Bicose auf einen „Mittelmotor, der seine Kraft über eine Triebsatzschwinge abgibt“, wie die Zeitschrift „Motorrad“ schreibt. Bei dieser Konstruktion bilden Motor, Getriebe und Radantrieb eine Einheit, die gleichzeitig als Hinterradschwinge fungiert.
Der Akku wiederum liegt im Mitteltunnel, zwischen den Beinen des Fahrers oder der Fahrerin, was für einen niedrigen Schwerpunkt sorgt. Sichere Fahreigenschaften müssten damit garantiert sein. Da der Roller zudem über den mittlerweile schon klassischen Typ2-Stecker-Anschluss verfügen soll, dürfte er an allen Wallboxen und Schnellladern „betankt“ werden können.
Roller wird per Keyless-Karte gestartet
Aber auch bei kleineren Details scheint man bei Bicose bestrebt, ein deutliches Statement in Sachen Elektroroller abzugeben. So verfügt der Real 5T über ein klappbares Farbdisplay, das sich erst dann öffnet, wenn der Roller per Keyless-Karte gestartet wird. Ob und wann der Real 5T nach Europa und gegebenenfalls auch nach Deutschland kommt, ist allerdings noch ebenso offen wie die Frage nach dem Preis. Sollte er tatsächlich kommen und das halten, was die ersten Bilder und Informationen versprechen, dann dürfte der Real 5T durchaus ein Wörtchen mitreden in der lukrativen 125-Kubikzentimeter-Klasse.
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