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Raumwunder auf 4,40 Metern

Fiats Hochdachkombi E-Doblò überzeugt als elektrische Neuauflage

Dem Wagen bekommt die Elektrifizierung hervorragend: Nie fuhr sich ein Doblò besser.

Dem Wagen bekommt die Elektrifizierung hervorragend: Nie fuhr sich ein Doblò besser.

Marken wie Renault, Nissan, Toyota, Peugeot, Citroën und Opel haben ihre elektrischen Hochdachkombis bereits auf der Straße – oder zumindest im Showroom. Nun kommt ein weiterer Hersteller hinzu: Fiat. Der italienische Autobauer präsentierte kürzlich die fünfte Generation des Doblò.

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Und traf eine strategisch wichtige Entscheidung: In der Pkw-Variante wird es den Doblò künftig nur noch mit elektrischem Antrieb geben, während man den Gewerbetreibenden noch die Möglichkeit bietet, ihren kompakten Kastenwagen oder Kleintransporter alternativ auch mit Diesel oder Benziner zu bestellen. Wie lange diese Konstellation anhält, mag Fiat nicht sagen. Fest steht nur, ab 2027 will die Marke nur noch Stromer vom Band laufen lassen.

Gemeinsame Plattform mit Opel, Peugeot und Citroën

Der E-Doblò ist keine „Stand-alone“-Entwicklung. Fiat gehört zum Stellantis-Konzern, genauso wie Citroën, Peugeot und Opel. Deren Hochdachkombis heißen ë-Berlingo, e-Rifter und Combo-e Life. Was lag also näher, auch den E-Doblò auf die gleiche Plattform zu stellen? Das spart Kosten (was hoffentlich zu einem großen Teil an den Kunden weitergegeben wird). Zudem werden die Modelle auf derselben Linie gefertigt.

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Vertrautes Antlitz: Der Fiat Doblò versteckt seine Herkunft nicht.

Vertrautes Antlitz: Der Fiat Doblò versteckt seine Herkunft nicht.

Unter der Haube des E-Doblò steckt damit der bekannte PSA-Elektroantrieb. Der Motor leistet 100 kW, nach alter Währung 136 PS. Das Drehmoment beträgt 260 Newtonmeter und liegt wie bei allen E-Motoren üblich bereits ab der Drehzahl null an. Das schafft physikalisch weder ein Diesel noch ein Benziner. Im Alltag bedeutet dies, der E-Doblò fährt sich geschmeidig und souverän, beschleunigt ansatzlos, wie von einem großen Gummiband gezogen.

Einmal mehr zeigt sich, wie deutlich ein Elektromotor besonders im Stadtverkehr einem Verbrenner überlegen ist. Wir können ohne Übertreibung festhalten: Nie fuhr sich ein Doblò besser. Zumal Fiats Ingenieure das Fahrwerk sehr komfortabel abgestimmt und wohl auch intensiv nach störenden Geräuschquellen gesucht haben. Die Ruhe im Auto ist sehr angenehm.

Jede Menge Platz

Abstriche müssen allerdings bei der Materialqualität im Innenraum gemacht werden. Die Fingernägel streichen über ein bisschen zu viel Hartplastik. Dafür sind die Platzverhältnisse in dem nur 4,40 Meter kurzen Minivan sehr gut, besonders, wenn man das große Panoramadach an Bord hat. Auch hinten braucht sich niemand über zu wenig Kopf- oder Beinfreiheit zu beschweren. Den Vogel schießt der Doblò beim Gütertransport ab.

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Hinter die drei klappbaren Einzelsitzlehnen passen 775 Liter, gemessen bis unter die Hutablage. Dachhoch wären es 1355 Liter. Das ist mehr, als manch kompakter Kombi hat. Und im Dobló sind die Lehnen noch nicht einmal in der Waagerechten. Ist dies der Fall, entwickelt Fiats kantiger Kollege nahezu Umzugsqualitäten. Bis zu 3000 Liter passen in den Laderaum. Aufpassen müssen größere Menschen (über 180 cm) nur bei der Heckklappe. Sie öffnet nicht hoch genug. Unsanfte Berührungen mit der Stirn sind programmiert.

Raumwunder: Der Fiat Doblò bietet trotz einer Länge von nur 4,40 Metern jede Menge Platz.

Raumwunder: Der Fiat Doblò bietet trotz einer Länge von nur 4,40 Metern jede Menge Platz.

Alltagsreichweite rund 200 Kilometer

Im Boden des E-Doblò – es gibt ihn gegenüber der Transporterversion nur mit einem Radstand – steckt ein Akku mit einer Kapazität von 50 kWh. Das soll für 282 Kilometer am Stück reichen. Fiat sagt, es sei die größte Reichweite im Segment. Erfahrungsgemäß bedeutet dieser WLTP-Wert im Alltag gute 200 Kilometer, was längere Ausflüge mit der Familie allerdings zu einer Geduldsprobe werden lassen kann. Denn an Schnellladesäulen fließt maximal nur 100 kW Gleichstrom in die Batterie. Immerhin: In 30 Minuten sollen 80 Prozent der Kapazität wieder bereitstehen – wenn die Voraussetzungen optimal sind.

Den Verbrauch des E-Doblò gibt Fiat mit 20 kWh pro 100 Kilometer an. Das ist nicht wenig. Andere Kompaktmodelle kommen mit 15 bis 17 kWh/100 km aus. Hier mag die schlechtere Aerodynamik des Hochdachkombis eine Rolle spielen.

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Auslieferung wohl erst ab Januar

Der E-Doblò ist ab sofort bestellbar. Es gibt ihn allerdings anfangs nur in der sogenannten „Launch-Pack“-Ausstattung. Enthalten ist unter anderem ein recht umfangreiches Sicherheitspaket, zu dem Spurhalteassistent, Rückfahrkamera, Verkehrszeichenerkennung, Aufprallwarnung und Lichtautomatik gehören. Der Preis startet bei 41.490 Euro. Für eine junge Familie – sie hat Fiat besonders im Fokus – ist dies wahrlich kein Pappenstiel.

In diesem Jahr hätte es wenigstens noch eine Förderung von insgesamt 9570 Euro gegeben. Selbst wenn es die ersten E-Doblò noch im Dezember zum Händler schaffen, es dürfte kaum möglich sein, das Auto zugelassen rechtzeitig vor der Tür stehen zu haben. Kleines Trostpflaster: Immerhin darf man sich im kommenden Jahr über einen Bonus von noch 7177,50 Euro freuen.

 

Technische Daten Fiat E-Doblò

Motor: 1 Elektro

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Antrieb: Frontantrieb

Leistung: 100 kW/136 PS

0–100 km/h: 11,2 s

Max. Drehmoment: 260 Nm

Spitze: 130 km/h

Stromverbrauch: 19,9 kWh/100 km

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Batteriekapazität: 50 kWh

Reichweite: 282 km (WLTP)

Ladeleistung: 11 kW AC und bis 100 kW DC

Kofferraum: 775 bis 3.000 l

Länge/Breite/Höhe: 4403 / 1921 / 1844 mm

Leergewicht: 1664 kg

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Preis: ab 41.490 Euro

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