Wikinger im Überlebenskampf: Was steckt hinter dem Phänomen „Valheim“?

In der Wildnis müssen sich die Spieler als Wikinger behaupten.

In der Wildnis müssen sich die Spieler als Wikinger behaupten.

Das im Februar gestartete PC-Spiel „Valheim“ bietet eine ganze Reihe von Aha-Erlebnissen. Das erste erleben Spieler beim Verzehr ihrer ersten Wildschwein­haxe. Nehmen die virtuellen Wikinger das Fleisch vom Feuer und beißen zu, dann macht ihre Lebensenergie einen großen Sprung, auf mehr als das Doppelte. Volle zwanzig Minuten lang hält der Bonus.

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Einen ähnlichen Grundsatz verfolgen praktisch alle Survival-Spiele: Spieler landen mehr oder weniger nackt in der Wildnis und müssen sich behaupten. Sie müssen jagen und sammeln, müssen sich Schutz und Ausrüstung und Nahrung selbst erarbeiten. Doch „Valheim“ kürzt den Weg ab: Essen und Baumaterial wachsen überall. Aus dem Kampf ums Überleben wird eine eher entspannte Phase der Ausrüstung und Stärkung. Mit vollen Bäuchen ziehen die Wikinger dann ins gefährliche Abenteuer.

„Valheims“ Geheimnis: Wikinger­romantik

Entwickelt wurde „Valheim“ von einem bisher völlig unbekannten Kleinstudio aus Schweden. Das fünfköpfige Kernteam hat voll aus der nordischen Mythologie geschöpft. In der Rolle einer Kriegerin oder eines Kriegers landen die Spieler in einer unbekannten Inselwelt. Hier müssen sie sich behaupten und bedrohliche Bossgegner besiegen, um Odin zu gefallen. Das Spiel geht mit dem Quellen­material frei, aber kenntnisreich um.

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Ungewöhnlich stark ist auch die Präsentation der mystischen Wikinger­welt. Auf Bildern sieht die Grafik sehr einfach und verschwommen aus, aber in Bewegung entsteht ein ganz anderer Eindruck. Tag-und-Nacht-Wechsel, Licht und Wetter verändern die Welt sehr dynamisch. Und jede neue Landschaft, die Wikinger erkunden, wirkt wieder ganz anders.

Tag-und-Nacht-Wechsel verändern die Dynamik des Spiels.

Tag-und-Nacht-Wechsel verändern die Dynamik des Spiels.

„Valheims“ Trumpf: kämpfen statt craften

Die Hälfte von „Valheim“ passt allerdings nicht zum Klischeebild von Wikingern. Das anfängliche Beeren­sammeln, Pilze­pflücken, Holzfällen und Hausbauen ist weder wild noch gefährlich. Es gibt dem Spiel einen Rhythmus. Hier können Spieler entspannen und sich beim Bauen kreativ austoben. Innerhalb von Minuten ist die erste Werkbank aufgestellt, die erste Hausruine ausgebessert, das erste Tier erlegt.

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Wer dann in die Wildnis zieht, erlebt ein komplett anderes Spiel. Die verschiedenen Landschaften stecken voller tödlicher Gegner. Ein Vorbote sind die haushohen Trolle, die langsam, aber bedrohlich durch den Wald stapfen. Die Bossgegner des Spiels sind dann brutal. Sie bringen raumgreifende Attacken, nervige Helfer und überlange Lebensbalken mit. Wer sich ihnen stellt, der sollte vorher gut speisen.

„Valheims“ Stärke: Multiplayer, aber freundlich

Die Kämpfe gegen die Giganten sind ein Ziel, auf das die Wikinger hinarbeiten – am besten zusammen. „Valheim“ macht auch allein Spaß, aber gerade der Kampf gegen große Gegner ist deutlich einfacher und kurzweiliger, wenn Freunde helfen. Schon ab zweien wird es deutlich lustiger, aber bis zu zehn Spieler können sich zusammen­finden. Bisher ist die Stimmung dabei ausgesprochen nett. Vielleicht liegt es auch daran, dass viele Gemeinheiten aus anderen Survival-Spielen hier gar nicht erst möglich sind.

Wer Freunde hat, kann die langen Seereisen besser bestreiten, kann Ressourcen schneller sammeln und kann größer bauen. Grundsätzlich lassen sich in „Valheim“ riesige Festungen errichten, aber die Steuerung dabei ist frickelig. Wichtige Details werden dabei schlecht oder gar nicht erklärt.

Mit dem Wikingerschiff geht es auf Seereise.

Mit dem Wikingerschiff geht es auf Seereise.

„Valheims“ Fortschritt: weit, aber längst nicht fertig

Perfekt ist längst noch nicht alles an dem Spiel. Aber das gehört zum erklärten Programm. „Valheim“ ist auf Steam im „early access“ erschienen, es wird also noch entwickelt. Die meisten Spiel­mechanismen sitzen bereits, vor allem Inhalte fehlen noch. Ein weiterer Bossgegner und eine neue Landschaftsart sollen dieses Jahr noch erscheinen, mehrere sollen dann in den Folgejahren kommen. Die Welten des Spiels sind bereits riesig, aber vieles fehlt noch. Unfertig und schlecht erklärt wirken auch grundlegende Elemente, etwa die unschönen Menüs des Spiels.

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Natürlich sollte niemand ein Spiel kaufen, weil es vielleicht einmal gut wird. Das ist für „Valheim“ kein Problem. Das Downloadspiel ist nicht teuer. „Valheim“ ist für Windows- und Linux-PCs zum Preis von 16,79 Euro erhältlich. Und es bietet auch in seinem jetzigen Zustand Spaß für Dutzende Stunden. Vor allem, wenn Spieler Freunde zum Mitmachen überreden können.

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