Nintendos Mario und Sonic: Klempner und Igel auf der Rennbahn
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Das neue Spiel „Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Tokyo 2020“.
© Quelle: Nintendo
Erst im Juli 2020 werden in Tokio wieder die Feuer entzündet und damit die Olympischen Sommerspiele eingeläutet. Doch bereits jetzt wird es auf der Nintendo Switch sportlich: In „Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Tokyo 2020“ geben sich Klempner und Igel erneut die Klinke in die Hand und treten mitsamt einer Handvoll Freunde in 34 Disziplinen gegeneinander an. Die größte Neuerung dabei ist die Bewegungssteuerung. Doch darin liegt zugleich eine der Schwächen des Spiels.
Zeitreise zu Olympia 1964 in Tokio
Zu Beginn stehen Spieler jedoch vor der Wahl, in den Storymodus zu starten oder sich direkt in einer der Sportarten zu messen. Ersterer kommt mit einer charmanten Idee daher: Die Titelhelden werden durch eine Maschine aus den Händen von Sonic-Antagonist Dr. Eggman ins Tokio des Jahres 1964 gezogen. Damals fanden dort schon einmal Olympische Spiele statt, an denen Mario und der blaue Igel nun teilnehmen müssen, um wieder zurückzukehren. Parallel dazu arbeitet Luigi im Tokio der Gegenwart an einer Lösung für das Problem.
Die rund fünfstündige Kampagne wechselt stetig zwischen Retropixeloptik und zeitgenössischer Grafik, führt durch sämtliche Disziplinen und bietet zehn zusätzliche Minispiele. Doch bald schon stellen sich die banalen Dialoge als ziemliche Spielspaßbremse heraus. Zwar lassen sich auch die Schauplätze erkunden, doch gibt es dort abseits von Triviawissen nichts zu entdecken.
Herzzstück sind die einzelnen Sportdisziplinen
Herzstück des Spiels bleiben deshalb die Minispiele, die von Klassikern wie Speerwurf, 100-Meter- und Hürdenlauf über Modernes wie Surfen und Skateboard bis zu den Mannschaftsportarten Fußball und Rugby reichen. Die meisten Spiele setzen auf Bewegungskontrolle mittels Joycons, sind allesamt angenehm kurzweilig und in der Regel auch technisch sauber umgesetzt.
Einige Disziplinen, zum Beispiel Sportklettern, Boxen oder Rudern, leiden jedoch unter einer unsauberen Abfrage der Bewegungen. Andere, etwa Bogenschießen oder Reitsport, benötigen für die Bewegungssteuerung zwingend zwei Joycons und verlieren deshalb ohne die nötige Ausstattung bei Multiplayerrunden einiges an Charme. Dass es überdies keine Möglichkeit gibt, mehrere Disziplinen unmittelbar am Stück zu spielen oder einzelne Faktoren zu modifizieren, ist die wohl größte verpasste Chance von „Mario & Sonic bei Olympischen Spielen: Tokyo 2020“. Eine Runde Rugby könnte gern länger dauern als nur drei Minuten.
Zwar kann das Spiel vor allem in kleineren und größeren Runden durchaus kurzweiligen Partyspaß bieten. Für die knapp 50 Euro bekommt man diesbezüglich etwa mit „Super Mario Party“ oder „Mario Kart 8“ aber wesentlich mehr geboten.
Christian Neffe/RND
Erscheinungsdatum: 8. November 2019
Preis: ca. 50 bis 60 Euro
Jugendfreigabe: ab 6 Jahren