Nicht einfach “alles erlauben”: Cookies werden oft leichtfertig akzeptiert
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Cookies sollte man regelmäßig löschen.
© Quelle: Andrea Warnecke/dpa
60 Prozent der Deutschen akzeptieren beim Surfen im Internet Cookies, ohne die genauen Bestimmungen vorher gelesen zu haben. Bei jüngeren Internetnutzern ist dies sogar noch verbreiteter: 73 Prozent stimmen den Cookies zu, ohne sich weiter darüber zu informieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage im Auftrag von Teambank. Unter Cookies versteht man Datensätze, die beim Besuch einer Webseite als kleine Textdateien über den Browser gesammelt und auf dem Endgerät gespeichert werden. Sie machen das Surferlebnis komfortabler, lesen aber auch Informationen über das Verhalten aus, die zu Werbezwecken genutzt werden können. Cookies können nützlich sein, etwa wenn man mehrere Klicks auf einer Webseite tätigt und so einen Warenkorb füllen möchte.
Die Datensammlungen umfassen personenbezogene Informationen wie IP-Adressen, besuchte Webseiten, E-Mail-Adressen, Passwörter und Häufigkeit und Dauer der Besuche. Sobald ein Nutzer zum ersten Mal eine Internetseite aufruft, wird ein neuer Cookie angelegt, der fortan die Informationen sammelt.
Session- und Tracking-Cookies: Was ist der Unterschied?
Bei den gespeicherten Datensätzen wird zwischen Session- und Tracking-Cookies unterschieden. Die Session-Cookies speichern Informationen nur kurzfristig für die Dauer des Besuchs einer Webseite. So muss ein Nutzer etwa auf passwortgeschützten Seiten nicht ständig erneut seine Log-in-Daten eingeben. Sobald die Webseite geschlossen wird, wird der Cookie automatisch entfernt.
Die Tracking-Cookies werden vor allem für Werbezwecke verwendet. Sie werden meist von Werbepartnern gesetzt und dann als Drittanbieter-Cookies bezeichnet. Ein Tracking-Cookie speichert Informationen wie besuchte Webseiten, die Navigation des Nutzers und die Häufigkeit von Seitenaufrufen über einen längeren Zeitraum. So werden Nutzer- und Interessenprofile erstellt und personalisierte Werbung ausgespielt. Die Verbraucherzentrale warnt, dass Tracking-Cookies teils über Jahre hinweg das Verhalten von Nutzern analysieren können.
Betreiber müssen Zustimmung einholen
Seit dem Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sind Betreiber von Webseiten dazu verpflichtet, Besucher über das Setzen von Cookies zu informieren und ihre Zustimmung einzuholen. Wie Forscher der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen einer Studie festgestellt haben, entsprechen die Hinweise, in denen Betreiber über die Verwendung von Cookies informieren, allerdings oft nicht den Vorgaben der europäischen Datenschutzbehörden. Teilweise seien die Hinweise sogar manipuliert, etwa indem der “Zustimmen”-Button farblich hinterlegt ist und somit dazu verleitet, ihn anzuklicken.
Cookies regelmäßig löschen
Um ihre Daten besser zu schützen, sollten sich Nutzer die Bestimmungen bei einem ersten Besuch der Webseite genau durchlesen. Oft bieten die Betreiber eine Auswahl an, welche Cookies verwendet werden sollen. Wer nicht zu viel von sich Preis geben will, sollte nur die “essenziellen” Cookies akzeptieren. Besonders wenn sensible Daten wie die Kreditkartennummer oder die Wohnadresse im Spiel sind, sollten sich Nutzer über den Umgang des Webseitenbetreibers mit Cookies informieren, rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Normalerweise sollten sich weitere Informationen dazu in den Datenschutzbestimmungen auf der Seite wiederfinden.
Darüber hinaus lohnt es sich, Cookies regelmäßig zu entfernen. Die Verbraucherzentrale rät dazu, die hinterlegten Datensätze mindestens einmal im Monat zu löschen. Dies lässt sich meist über die Einstellungen im Browser oder die Datenschutz-Einstellungen auf Endgeräten vollziehen. In der Regel ist es auch möglich, Cookies grundsätzlich abzulehnen. Dadurch können allerdings wichtige Funktionen einer Webseite eingeschränkt werden.
In Browsern wie Chrome und Firefox lassen sich zudem explizit Drittanbieter-Cookies verhindern. In Chrome findet sich der Menüpunkt unter “Einstellungen > Datenschutz und Sicherheit > Cookies und Websitedaten”. Bei Chrome lassen sich die Cookies von Werbetreibenden im Menü unter “Datenschutz & Sicherheit > Verbesserter Schutz vor Aktivitätenverfolgung” unterbinden. Der Nutzer kann hier den “benutzerdefinierten Schutz” auswählen und anschließend “alle Cookies von Drittanbietern” blockieren.
Als weitere Möglichkeit können Nutzer den Inkognito-Modus ihres Browsers nutzen. So hinterlassen sie nur wenige Spuren im Internet, Daten wie der Browserverlauf und Passwörter werden nicht gespeichert. Zwar werden Cookies weiterhin erhoben und gespeichert, allerdings werden sie mit dem Schließen des Fensters wieder gelöscht.