Kooperation in Perfektion: „It Takes Two“ im Test
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/2DLGXZE53RFCJDZ7VDSGNWHH3M.jpg)
„It takes two“ funktioniert nur, wenn man zusammenspielt.
© Quelle: Screenshot
In einem Spielmarkt, der zunehmend auf offene Welten, Onlinefunktionen und Monetarisierung setzt und in dem gemeinsames Spielen auf einer Couch immer nischiger wird, wagte das schwedische Studio Hazelight 2018 ein erfolgreiches Experiment: Das Gefängnisausbruch-Adventure „A Way Out“ musste zwangsläufig zu zweit gespielt werden. Zusammenarbeit war Pflicht – und das ist sie auch im zweiten Spiel von Hazelight, in dem die Entwickler nicht nur eine Schippe, sondern eine ganze Wagenladung Kreativität drauflegen: „It Takes Two“.
Darin geht es um das Ehepaar May und Cody – sie ist der rationale, er der unsichere, emotionale Part der Beziehung. Zwischen beiden kriselt es schon länger, beide stehen kurz vor der Scheidung. Als sie das ihrer Tochter Rosie beichten, verschwindet diese im Schuppen und vergießt Tränen auf die beiden kleinen Puppen, die die Abbilder ihrer Eltern darstellen – und die daraufhin lebendig werden: May und Cody stecken plötzlich in den Puppen und müssen es schaffen, den mysteriösen Zauber rückgängig zu machen.
Am besten spielt man „It Takes Two“ direkt nebeneinander
Der Titel macht es bereits deutlich: Wie schon „A Way Out“ kann auch „It Takes Two“ nur von zwei Spielenden gemeinsam bewältigt werden. Für den Online-Koop braucht es dank Freundepass-Funktion zwar nur eine gekaufte Version, am besten entfaltet sich „It Takes Two“ jedoch beim Spielen direkt nebeneinander – und entpuppt sich dabei als Feuerwerk in Sachen Design, Story und Abwechslung. Da ist einerseits die Handlung, die von den beiden liebenswerten Hauptfiguren, ihren Macken, ihren Stänkereien und ihrer Entwicklung getragen wird. Aber auch von den skurrilen Nebencharakteren, etwa einem rachsüchtigen Staubsauger, einer Eichhörnchenmiliz oder Dr. Hakim, einem zum Leben erweckten Beziehungsratgeber in Buchform, der May und Cody zur Zusammenarbeit antreibt. Neben viel Humor hat „It Takes Two“ auch echte emotionale Momente zu bieten, verliert dabei aber nie seine Leichtigkeit.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/ZQPHODOQ7NEG3MUTYZPCJTNKFY.jpg)
Plattformen: PC, Playstation 4/5, Xbox One/Series – USK: ab 12 Jahren, ca. 40 Euro
© Quelle: Screenshot
Verrückte Ideen im Minutentakt
Andererseits ist da die spielerische Komponente: Grundlegend ist „It Takes Two“ ein 3-D-Jump-&-Run, in jedem größeren Abschnitt bekommen May und Cody allerdings neue, individuelle Fähigkeiten. In einem der ersten etwa kann Cody Nägel werfen, um Plattformen zu fixieren oder Hängepunkte für May zu schaffen, an denen sie sich dann mit ihrem Hammer entlangschwingt, mit dem sie aber auch Schalter betätigen kann. Jede Spielstunde birgt erfrischende Elemente, dazu gibt es Perspektivwechsel, Bosskämpfe gegen Werkzeugkästen oder Roboterwespen, Sprung- und Flugpassagen – und noch einige Überraschungen mehr. Dazu kommen die rund zwei Dutzend versteckten Minispiele, in denen Cody und May nicht mit-, sondern gegeneinander antreten und die auch vom Hauptmenü aus angewählt werden können.
Viel Wiederspielwert bietet „It Takes Two“ dabei zwar nicht, und auch herausfordernd wird es nie wirklich. Doch allein für die überwältigende Kreativität, die Hazelight innerhalb der rund 14-stündigen Kampagne an den Tag legt, lohnt sich der Kauf. Wer regelmäßig mit dem eigenen Lebenspartner oder der Lebenspartnerin zusammen spielt, für den ist „It Takes Two“ ein absoluter Pflichttitel.