Fantastisch und frustrierend: „Monster Hunter Rise“ im Test
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Eine monströse Herausforderung: Das Actionrollenspiel „Monster Hunter Rise“.
© Quelle: Capcom
Wenn ein neues Videospiel so heiß erwartet wird, dass sich viele Menschen zur Veröffentlichung freinehmen, muss es sich um ein besonderes Kulturphänomen handeln. „Monster Hunter“ ist so ein Fall – und selbst für manche Gamer ein Mysterium. Die Herausforderung, das Spiel zu „knacken“, ist jedenfalls sehr groß.
In Japan genießt die Actionrollenspiel-Reihe Kultstatus. Mancher Firmenchef gab seiner Belegschaft einen Tag Urlaub, um den jüngsten Ableger „Monster Hunter Rise“ zum Verkaufsstart ausgiebig spielen zu können. Auch in Deutschland ist die Fangemeinde gewachsen, seit vor drei Jahren „Monster Hunter World“ die Jagd auf Izuchis und Rathalos auf Next-Gen-Konsolen brachte. Die Premiere für die Nintendo Switch ist nun zwar nicht grafisch opulenter, aber etwas zugänglicher als die Vorgänger.
Neugierige Einsteiger müssen jedoch gewarnt sein: Wer keine Lust hat, sich auf ein komplexes Kampfsystem mit zahlreichen Spezialattacken einzulassen, wird nach den ersten Stunden das Gamepad ohnmächtig-frustriert in die Ecke werfen. Denn die aufwendige Monsterhatz mit Verfolgungsjagden, 14 verschiedenen Waffen und zwei tierischen Begleitern ist für Anfänger ein Buch mit sieben japanischen Siegeln.
Doch es gibt einen einfachen Grund, warum sich „Monster Hunter Rise“ so großer Beliebtheit erfreut und innerhalb weniger Tage weltweit fünf Millionen Mal verkaufte: Das Spielprinzip macht süchtig – wenn man es meistert.
„Monster Hunter Rise“: Mit Hund und Katze auf Monsterjagd
Um gigantische Tigrex-Saurier mit einem Riesenhammer zu erlegen, lohnt es sich, dutzende Textboxen des Tutorials zu lesen oder (besser) die Erklärvideos auf der Spielhomepage anzuschauen. Es ist spektakulär, mit den neuen Seidenspinneraktionen wie Spiderman durch die Luft zu schwingen und taumelnde Monster per „Wyvernritt“ fernzusteuern – eines der neuen Features. Es ist verlockend, Teile erlegter Kreaturen einzusammeln, um sich damit mächtige Schwerter, Äxte und Rüstungen zu schmieden. Und nicht zuletzt ist es einfach nur ulkig, den Kochkatzen dabei zuzuschauen, wie sie Dango-Spieße zubereiten – um diese anschließend schmatzend aufzufuttern.
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Die Kochkatzen beim Verzehr der Dango-Spieße – Szene aus „Monster Hunter Rise“
© Quelle: Capcom
Die kämpfenden Katzen, die Monsterjägern zur Seite stehen, haben in „Rise“ einen weiteren vierbeinigen Gefährten bekommen. Auf dem Rücken eines Palamute-Hundes lässt es sich nun im Eiltempo bequem durch die Spielwelt reiten. In deren Zentrum steht das Dörfchen Kamura. Weil Monsterhorden die feudale japanische Idylle bedrohen, schließen sich die Jäger zusammen, um die teils hochhausgroßen Kreaturen zu erlegen.
Jagen, kämpfen, sammeln – und wieder von vorn
Mit einem Switch-Online-Abo (20 Euro pro Jahr, 4 Euro pro Monat) können Spieler mit bis zu drei Gefährten in die Schlachten ziehen. Dann passt das Spiel automatisch den Schwierigkeitsgrad an die Größe der Gruppe an – im Einzelspielermodus fehlt eine solche Option leider. Hier sind die Monsterjägermissionen in den fünf Gebieten zum Teil sehr herausfordernd und nur mit viel Training zu bewältigen.
In den neuen „Randalen“ muss das Dorf wie eine Festung gegen eine gewaltige Invasion verteidigt werden, samt Turmgeschützen und optionalen Fallen. Der neue Spielmodus ist eine willkommene Abwechslung zum Jagen-Kämpfen-Sammeln-Ritual der restlichen 40 bis 50 Stunden Spielzeit. Ein freier Tag ist dafür eindeutig zu wenig. Um alle Monster in „Rise“ zu bezwingen, sind Jäger für mehrere Wochenenden beschäftigt.
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„Monster Hunter Rise“
© Quelle: Capcom
„Monster Hunter Rise“ von Capcom ist für die Nintendo Switch erhältlich, freigegeben ab 12 Jahren und kostet rund 60 Euro. Eine Version für den PC soll 2022 erscheinen.