Betrug mit Fake-Bewertungen: Amazon löscht 20.000 Rezensionen

Eine Recherche der "Financial Times" hat einen umfangreichen Betrug mit Fake-Rezensionen auf Amazon aufgedeckt.

Eine Recherche der "Financial Times" hat einen umfangreichen Betrug mit Fake-Rezensionen auf Amazon aufgedeckt.

Eigentlich sollen Kundenrezensionen auf Onlineportalen potenzielle Kunden bei der Entscheidungsfindung eine Hilfe sein. Doch auf Plattformen wie Amazon boomt das Geschäft mit Fake-Bewertungen. Dass diese seit Jahren im Umlauf sind, ist nichts Neues. Eine Analyse der “Financial Times” hat nun allerdings einen umfassenden Betrug mit falschen Rezensionen in Großbritannien aufgedeckt.

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Demnach haben neun der zehn fleißigsten Rezensenten in Großbritannien gegen die Amazon-Richtlinien verstoßen und sich für eine positive Bewertung ausgewählter Produkte bezahlen lassen. Der Toprezensent etwa soll allein im Monat August im Durchschnitt alle vier Stunden eine Fünf-Sterne-Bewertung verfasst haben. Insgesamt habe er Waren im Wert von 15.000 Pfund (16.800) beurteilt und mit der Höchstwertung ausgezeichnet.

Amazon löscht 20.000 Bewertungen

Bei den angepriesenen Produkten handelte es sich in der Regel um bis dato unbekannte Produkte chinesischer Hersteller. Wie die “Financial Times” berichtet, könnten die Rezensenten die Ware im Anschluss kostenlos erhalten haben. Hinweise darauf liefert das Portal Ebay. Hier wurden viele der bewerteten Waren von den Rezensenten zum Kauf angeboten. Auf Anfrage der Zeitung dementierte der Topkritiker allerdings, dass er für das Schreiben der Bewertungen bezahlt wurde. Dennoch war die gesamte Historie seiner Bewertungen nach dem Erscheinen des Artikels nicht mehr abrufbar.

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Und auch Amazon selbst hat reagiert. Insgesamt wurden rund 20.000 positive Produktbewertungen entfernt. Die meisten davon stammen von den sieben der Top-Ten-Rezensenten in Großbritannien. In einer Stellungnahme gegenüber “The Verge” versicherte Amazon, dass man Bewertungen vor der Veröffentlichung überprüfe. Jede Woche würden demnach zehn Millionen Einsendungen bearbeitet. “Wir haben klare Richtlinien sowohl für Rezensenten als auch für Vertriebspartner, die den Missbrauch unserer Community-Features verbieten, und wir suspendieren und verbieten diejenigen, die gegen diese Richtlinien verstoßen, und leiten rechtliche Schritte gegen sie ein”, hieß es weiter.

So lassen sich Fake-Bewertungen erkennen

Stiftung Warentest, Verbraucherzentralen und die Bundesregierung haben in der Vergangenheit bereits Hinweise veröffentlicht, die Onlinekunden dabei helfen sollen, gefälschte Bewertungen zu erkennen. Zunächst sollten Nutzer den Urheber der Rezension überprüfen. Wer stets die Maximalwertung für zahlreiche Produkte vergeben hat, ist nicht besonders glaubwürdig. Auch sollte der Inhalt der Rezension genau gelesen werden. Eine schnelle Lieferzeit ist zwar ein Pluspunkt, sagt aber nichts über die Qualität des Produktes aus.

Sehr werbliche und überaus positive Beschreibungen können auf eine gefälschte Bewertung deuten. Wichtig ist zudem der Zeitraum, in dem die positiven Bewertungen abgeben wurden. Häufen sich Fünf-Sterne-Feedbacks innerhalb weniger Tage oder Wochen, so ist von Fake-Reviews auszugehen. Es lohnt sich, weit zurückzuscrollen und ein Augenmerk auch auf die negativen Bewertungen zu legen.


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