4000 Menschen stellen ihren Körper nach dem Tod dem Anatomischen Institut der Universität Leipzig zur Verfügung. Was genau passiert mit ihren Körpern? Und wieso gibt es in Leipzig mehr davon als anderswo in Deutschland?
Leipzig.Den Sektionsraum durchzieht ein leichter Geruch nach Desinfektionsmittel. Ingo Bechmann steht an einem metallenen Tisch und klappt ein Tuch zur Seite. Was vor dem Anatomie-Professor liegt, nennt sich Präparat: ein Leichnam, durch aufwändige Behandlung konserviert. Schon der Begriff beinhaltet eine gewisse Distanz, die nötig ist, wenn Verstorbene zu Lehrobjekten werden. Am Anatomischen Institut der Universität Leipzig geht es immer wieder um einen Spagat zwischen Distanz und Nähe. Hier stellen sich Menschen nach ihrem Tod in den Dienst der Wissenschaft – und damit am Ende in den Dienst des Lebens.