30 Jahre Deutsche Einheit
Wie einig ist sich Deutschland 2020 eigentlich wirklich? Und was trennt junge Menschen in Ost und West weiterhin? In einer Datenanalyse über fünf verschiedene Bereiche werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede deutlich. Und manchmal auch noch die Mauer in den Köpfen.
Leipzig.Der Rausch der Wiedervereinigung ist vorbei. Doch wo einst die Sektkorken knallten, herrscht 30 Jahre später eher Katerstimmung. Aus Kohls „blühenden Landschaften“ sind in manchen Regionen nur ein paar grüne Oasen geworden, sagen die einen. Die Wiedervereinigung war viel zu teuer und der Soli gehört ohnehin abgeschafft, sagen die anderen.
Bleibt also 2020 immer noch mehr, was uns trennt statt uns vereint? Um die „Mauer in den Köpfen“ endgültig zu überwinden, setzen viele ihre Hoffnung in die nach 1990 Geborenen. Sie sollten es ja schließlich einmal besser haben. Denn die Wiedervereinigung war auch ein Wohlstandsversprechen an die ehemaligen DDR-Bürger. Aber ist dem auch so? Zwischen Rostock und Suhl ist mittlerweile eine junge ostdeutsche Generation herangewachsen, die die Wendejahre nicht mehr bewusst miterlebt hat – die aber dennoch spürt, dass es heute sehr wohl noch einen Unterschied macht, ob man als Ossi oder Wessi auf die Welt kommt.