An der Ostseeküste in MV sollen zwei der größten Wasserstoff-Produktionsanlagen Europas entstehen: In Lubmin will ein Konsortium aus Hamburg und der Schweiz mehr als eine Milliarde Euro investieren, in Rostock wollen die größten Energieversorger Deutschlands bauen. Was genau geplant ist und wie Verbraucher profitieren können.
Rostock/Lubmin. Heizen Millionen Haushalte im Osten bald mit „sauberem“ und günstigeren Gas aus MV? In Rostock und Lubmin sollen in den nächsten Monaten zwei der größten Produktionsanlagen für Wasserstoff in ganz Deutschland entstehen. In der Hansestadt hat der Hafen dafür bereits ein gemeinsames Unternehmen mit drei der größten Energieversorgern der Republik gegründet – die Rostock EnergyPort Cooperation. In Lubmin will ein Konsortium aus der Hamburger Firma HH2E und dem Schweizer Energieversorger MET ebenfalls eine Power-to-Gas-Anlage bauen.
Die Wasserstoffproduktion in Vorpommern soll 2025 ans Netz gehen, in Rostock ein Jahr später. Kosten: 200 Millionen Euro im ersten Schritt in Lubmin, mehr als 100 Millionen Euro in Rostock. Das Gas könnte in das bundesweite Netz eingespeist und eines Tages eine günstige Alternative zu russischem Erdgas werden. „Der Bau der Anlage kann der Grundstein für eine zukünftige umfassende Wasserstofferzeugung an der Ostseeküste sein“, sagt Ricarda Bohn, Sprecherin des Energiekonzerns EnBW.