Knapp 100 Besucher verfolgten Freitag das Schauspiel „Jugend ohne Gott“ im Volkstheater Rostock: Für Rostocks Oberbürgermeister Madsen ein Abend mit Signalwirkung. Auch Intendant Reichel zog eine positive Bilanz und hofft auf weitere Premieren.
Rostock.Das Szenario am Rostocker Volkstheater am Freitagabend wirkte surreal und mutete fast an, wie in einem Endzeitfilm: Dort wo sonst Garderobenfrauen fröhlich plaudernd Mäntel in Empfang nehmen, stehen Männer in weißen Schutzanzügen mit Kapuze, Schutzmaske und blauen Gummihandschuhen und warten darauf, Theaterbesuchern ein dünnes Plastikstäbchen in die Nase zu schieben. Es sind Rettungssanitäter Julius Abert und Medizinstudent Maximilian Haase, die die Besucher auf Corona-Testen. Das Ergebnis gibt es nach 15 Minuten. Wer einen negativen Corona-Test hat, bekommt einen blauen Plastikchip und damit die Eintrittskarte für einen besonderen Theaterabend: Unter Corona-Bedingungen mit strengem Hygienekonzept feierte dort das Schauspiel „Jugend ohne Gott“ Premiere.
Es ist die erste Premiere vor Zuschauern im Rostocker Volkstheater nach einer langen pandemiebedingten Durststrecke: Möglich ist dies im Rahmen eines Pilotprojektes der Hansestadt, das zeigen soll, wie Kultur und Veranstaltungen unter Corona-Bedingungen umgesetzt werden können. Dafür macht sich Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen schon seit Längerem stark – mit seinen Ideen ist der sympathische Däne längst über die Grenzen von Rostock und MV hinaus bekannt und Dauergast in den einschlägigen Talkshows.