Lisa Kunadt kann nicht mehr. Die Studentin aus Leipzig kämpft sich seit dem Frühjahr mit ihrer Familie durch die Corona-Einschränkungen. Schon vor dem nächsten Lockdown sagt die 29-Jährige: „Ich stehe kurz vor einem Burn-out.“ Wir haben ihren Tag protokolliert.
Leipzig.Haushalt und Kochen, Arbeit, Kinderbetreuung – die Corona-Krise bringt Familien an die Grenzen der Belastbarkeit. Und darüber hinaus. Vor allem Mütter sind es, die diese Mehrfachbelastung zu spüren bekommen. Sie reiben sich auf zwischen Erwartung, Anspruch und Realität. Schon jetzt, vor dem erneuten Lockdown, gehen sie auf dem Zahnfleisch. Sie fragen sich: Wie sollen wir die nächsten Wochen überstehen, wenn wir schon jetzt völlig fertig sind?
So wie Lisa Kunadt. Die 29 Jahre alte Leipzigerin ist zwar aktuell mit ihrem zweiten Kind in Elternzeit, wollte dieses Jahr aber auch nutzen, um ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften zu Ende zu bringen. Doch es kam anders. Der Beginn des Mutterschutzes fiel genau auf den ersten Tag des Frühjahrs-Lockdowns. Und damit verlangte nun auch ihr vierjähriger Sohn nach Betreuung zu Hause, während gleichzeitig ihr Freund Florian Felke (30) ins Homeoffice wechselte.