Womit Sie rechnen können

Einstiegs­gehalt: Wie Berufs­anfängerinnen und ‑anfänger erfolg­reich das erste Gehalt verhandeln

Den Arbeitgeber nach mehr Gehalt zu fragen, fällt vielen Beschäftigten schwer.

Den Arbeitgeber nach mehr Gehalt zu fragen fällt vielen Beschäftigten schwer.

Köln. Wenn es darum geht, das erste Gehalt zu verhandeln, werden viele Menschen nervös. Wie kann man das Beste für sich heraus­holen, ohne zu viel zu fordern und ohne dabei seine Chancen auf den Job zu verlieren?

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Ein erfolgreiches Gespräch kann helfen, das Einstiegs­gehalt in die Höhe zu treiben. Bernd Slaghuis, Karrierecoach in Köln, hat dafür drei wertvolle Tipps.

1. Den richtigen Moment abpassen

Wann soll man das Gehalt ansprechen? „Abwarten, bis das Thema vom Arbeit­geber angesprochen wird“, rät Slaghuis, „keinesfalls gleich am Anfang mit der Tür ins Haus fallen.“ Komme das Thema allerdings nicht zur Sprache und ist ein zweites Gespräch geplant, „sollte man selbst die Initiative ergreifen“.

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2. Über den eigenen Wert informieren

Woher soll man wissen, wie viel man verlangen kann? „Wer gründlich recherchiert, bekommt dafür ein Gefühl und kann besser verhandeln“, weiß der Fachmann.

Dabei hänge die Höhe des Gehalts von verschiedenen Faktoren ab: von der Branche und der Position, von der Region, der Größe des Unternehmens, aber auch von den eigenen Erfahrungen. „Praktika können eine Rolle spielen, aber auch vorherige Ausbildungen.“

Hilfreich bei der Recherche: Gehalts­tabellen im Netz, Stellen­börsen, Gespräche mit den Eltern, Verwandten oder Freundinnen und Freunden.

3. Argumente und Zahlen parat haben

„Man sollte sich darüber klar werden, was man an Fach­wissen ins Unternehmen mitbringt“, empfiehlt Slaghuis. „Darauf kann man im Gespräch selbst­bewusst verweisen.“ Außerdem sollte man zwei Zahlen im Kopf haben: eine für das Wunsch­gehalt und eine für die Schmerz­grenze – jeweils das Brutto­jahres­gehalt. „Falls man gefragt wird, ruhig höher pokern. Man braucht ja schließlich noch Verhandlungs­spielraum.“

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Auch wenn man seine Gehalts­vorstellungen schon im Bewerbungs­schreiben formulieren musste, bleibt noch Verhandlungs­spielraum. „Mitunter stellt sich im Gespräch heraus, dass die Aufgaben umfang­reicher oder verantwortungs­voller sein werden als ursprünglich angenommen“, weiß der Karriere­berater. „Dann sollte man das korrigieren.“

Geld ist nicht alles – was noch?

„Man sollte nicht gleich alles am Gehalt festmachen“, rät Slaghuis. „Wichtig ist auch, nach dem Gesamt­paket zu fragen. Gibt es Extras wie eine Bahncard oder freien Eintritt ins Fitness­studio? Welche Karriere­möglichkeiten, die mit Gehalts­sprüngen verbunden sind, hat man im Unternehmen? Welche Möglichkeiten gibt es für die persönliche Weiter­entwicklung?“

Wer sich für das Thema Gehalts­einstieg gut wappnen will, „sollte sich darüber klar werden, welchen Wert das Geld als Gehalt im Beruf überhaupt für einen selber hat“, rät der promovierte Wirtschafts­wissenschaftler. „Ist Geld eine Form von Anerkennung, geht es beim Verdienst um Status in einer Organisation oder soll das Gehalt einfach die Lebens­haltungs­kosten decken?“

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Nicht zuletzt könnte entscheidend sein, welche Prioritäten man setzt: „Es gibt ganz unterschiedliche Vorstellungen von dem, was wichtig ist bei der Arbeit: Das Geld ist es häufig nicht“, erzählt der Coach aus seinen Erfahrungen. „Auch ein gutes Team, Abwechslung oder Perspektive sind maßgebende Faktoren. Und vor allem das Sinnhafte – wenn man sich mit dem, was man tut, identifizieren kann.“

Womit man rechen kann

Das Einstiegs­gehalt für Absolventen und Absolventinnen liegt durchschnittlich bei 45.395 Euro – also 3782,92 Euro brutto im Monat. Das hat der Gehalts­report 2022 von Stepstone ermittelt. Nach einer Ausbildung beträgt das Einstiegsgehalt im Schnitt zwischen 25.000 und 30.000 Euro.

Bildung scheint sich bezahlt zu machen – ein sicherer Arbeits­platz ist damit allerdings nicht gleich garantiert.

Die Top Three laut Stepstone-Report

Das Brutto-Monats-Einstiegsgehalt in den verschiedenen Branchen – hier die Top Three:

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Im Ingenieurwesen, IT und Technik

  • Wirtschaftsinformatiker/in mit 4350 Euro
  • Ingenieur/in mit 3850 Euro
  • Informatiker/in mit 3800 Euro

Im Handel, Vertrieb und Logistik

  • Key Account Manager/in 3900 Euro
  • Logistiker/in 3150
  • Industriekaufleute 2750 Euro

Management, Finanzen und Beratung

  • Prokurist/in 7050 Euro
  • Unternehmensberater/in 4500 Euro
  • Consultant/in 4450 Euro

Dienstleistungen und Freiberufe

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  • Immobilienmakler/in 3305 Euro
  • Personalberater/in 3200 Euro
  • Coach 3050 Euro

Gesundheit und Soziales

  • Kardiologe/in 5350 Euro
  • Arzt/Ärztin 4950 Euro
  • Psychiater/in 4900 Euro

Handwerk

  • Dachdecker/in 2750 Euro
  • Maurer/in 2300 Euro
  • Schreiner/in 2280 Euro

Öffentlicher Dienst

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  • Schulleiter/in 3900 Euro
  • Politiker/in 3000 Euro
  • Grundschullehrer/in 2500 Euro

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