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Erstes Halbjahr 2023

Immobilienmarkt in Dresden im Sinkflug

Einbruch beim Wohnungsbau: Angefangene Vorhaben wie das Lyra-Quartier an der Schäferstraße werden noch abgeschlossen, neue aber nicht begonnen.

Einbruch beim Wohnungsbau: Angefangene Vorhaben wie das Lyra-Quartier an der Schäferstraße werden noch abgeschlossen, neue aber nicht begonnen.

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Dresden. Der Einbruch ist dramatisch: Im ersten Halbjahr 2023 ist der Immobilienmarkt in Dresden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum regelrecht abgestürzt. Steigende Zinsen, steigende Baukosten und Inflation haben laut Klara Töpfer, Leiterin des Amtes für Geodaten und Kataster bei der Stadt, zu einer Halbierung von Transaktionen und Umsätzen geführt.

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Welche Auswirkung die Situation auf die Preise hat, lässt sich schwer einschätzen. Angesichts der wenigen Immobiliengeschäfte sind verlässliche Preisaussagen kaum möglich.

Weitgehende Einstellung der Neubautätigkeit

„Wir können keine einheitliche Entwicklung in den Märkten ablesen“, erklärte Töpfer. Die geringe Zahl an Transaktionen und teilweise hohe Preisschwankungen würden Aussagen zum Preisniveau und Preistendenzen erschweren. „Die Unsicherheiten hinsichtlich der Baukosten- und Zinsentwicklungen spiegeln sich auch in einer weitgehenden Einstellung der Neubautätigkeit wider.“

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Gestiegene Zinsen würden für alternative Anlagemöglichkeiten sorgen, die Flucht in Immobilien während der Niedrigzinsphase schwäche sich deutlich ab. Ob steigende Mieten wieder für Investitionen in Wohneigentum sorgen, bleibe abzuwarten, so die Amtsleiterin.

Umsatz auf eine halbe Milliarde Euro halbiert

Im ersten Halbjahr 2023 wechselten 1305 Immobilien in Dresden die Besitzer. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 2276 Liegenschaften. Der Umsatz halbierte sich auf eine halbe Milliarde Euro. Stärkstes Segment waren die Märkte für Bauland, bebaute Grundstücke und Wohnungseigentum mit 1050 Kaufverträgen und 475 Millionen Euro Umsatz.

Wobei es einen Markt für Bauland in Dresden eigentlich gar nicht mehr gibt. Nur 34 Grundstücke wurden verkauft, im ersten Halbjahr 2022 waren es noch 58 und im ersten Halbjahr 2021 74. Besonders alarmierend: Baugrundstücke für Mehrfamilienhäuser wurden fast gar nicht gehandelt. Was heißt, das in naher Zukunft auch keine neuen Wohnhäuser gebaut werden.

Preisschere klafft weit auseinander

215 bebaute Grundstücke wurden verkauft, das sind 45 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch der Umsatz in diesem Markt sank um 45 Prozent auf 295 Millionen Euro. Die Durchschnittspreise für Einfamilienhäuser sind um etwa 15 Prozent gesunken, aber die Streuung ist extrem groß. Zwischen 830 Euro und 6285 Euro pro Quadratmeter klaffte die Preisschere auseinander.

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Bei Mehrfamilienhäusern halten sich die Investoren zurück, die Anzahl der gehandelten Objekte ging um die Hälfte zurück. Auch hier sinken die Preise, aber ein Trend lässt sich nicht ablesen.

Nur 46 neue Wohnungen verkauft

Töpfer registrierte 801 Kaufverträge für Eigentumswohnungen, aber nur 46 Erstverkäufe. Alles andere waren Weiterverkäufe, im Vergleich zum Vorjahr ist der Markt um 75 Prozent eingebrochen. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Neubauwohnungen ist um 20 Prozent auf 6425 Euro pro Quadratmeter gestiegen.

Der Markt ist aus den Fugen. Töpfer hofft, dass die angekündigten Industrieansiedlungen für neuen Schwung auf dem Immobilienmarkt sorgen.

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DNN

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