Von Dresden geforderter Mundschutz kommt für ganz Sachsen

Sachsen lockert die strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus. Ab 20. April können die Sachsen ihre Wohnung auch ohne besondere Gründe verlassen. Das kündigte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) an. Zuvor hatte die sächsische Staatsregierung eine neue Rechtsverordnung beschlossen, die ab kommenden Montag gilt und die gegenwärtigen Ausgangsbeschränkungen aufhebt. Kretschmer: Bewegen uns auf dünnem Eis: „Wir bewegen uns auf dünnem Eis“, erneuerte Kretschmer seine Mahnung, dass der Virus sich noch immer ausbreite und die Pandemie erst mit einem Impfstoff oder der Immunisierung eines großen Teils der Bevölkerung vorbei sein werde. Die Abstandsregeln müssten weiter eingehalten werden. Das tägliche DNN Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Dresden täglich gegen 7 Uhr im E-Mail-Postfach Künftig gelten lediglich noch Kontaktbeschränkungen. Die Menschen sollen privat nur im Kreis ihrer Familie unterwegs sein und sich höchstens mit einer weiteren Person treffen. Laut Kretschmer spiele auch der bisherige Aktionsradius für Bewegungen im Freien von 15 Kilometer keine Rolle mehr. „Tagesausflüge sind möglich und sollen auch gemacht werden“, sagte Kretschmer und verwies auch ausdrücklich auf die Sächsische Schweiz als Ausflugsziel der Dresdner. Mund-Nase-Schutz im Nahverkehr: Im Gegenzug zu den Lockerungen soll es auch neue Restriktionen geben, um Infektionen zu vermeiden. Im Nahverkehr und beim Einkauf soll eine Mund-Nase-Bedeckung getragen werden. Das können neben Masken auch ein Tuch oder ein Schal sein, erläuterte Kretschmer. Das Angebot an Masken erlaube mittlerweile eine solche Maskenpflicht, ergänzte auch Sozialministerin Petra Köpping (SPD). Damit erfüllt sich eine Forderung von Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert. Der FDP-Politiker hat sogar einen Alleingang angekündigt, falls Bund oder Land nicht eine entsprechende Verordnung erlassen sollten. Laut Sozialministerin Köpping hätten auch die positiven Erfahrungen der Stadt Dresden mit der Maskenpflicht bei Wochenmärkten zu der Entscheidung beigetragen. Geschäfte bis 800 Quadratmeter öffnen: Die neue Verordnung gilt bis 3. Mai. Demnach dürfen wie bereits angekündigt Einzelhandelsgeschäfte bis zu einer Größe von 800 Quadratmetern öffnen. Es sei nicht gestattet, ein Geschäft durch Absperrung zu verkleinern, um öffnen zu dürfen. Abgrenzungsprobleme müssten hingenommen werden, weil es darum gehe, Menschenansammlungen weiterhin zu vermeiden. „Alles auf einmal zu machen, ist zu viel“, sagte Kretschmer. Öffnen werden allerdings auch Bau- und Gartenmärkte. Daher bleibe es auch dabei, dass Gastronomie und Hotellerie nicht öffnen dürfen. Für diesen Bereich soll ein Plan erarbeitet werden, wie möglicherweise „noch im Mai“ Lockerungen erreicht werden können, stellte Kretschmer in Aussicht. „Wir sehen die Sorgen der Gastronomen“, sagte der Regierungschef. Keine Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern: Großveranstaltungen sollen bis Ende August ausgeschlossen sein. Dies gelte auf jeden Fall für Ereignisse mit mehr als 1000 Teilnehmern. Ob es für Veranstaltungen bis 100 oder mehr Personen zuvor schon Lockerungen geben kann, hänge von der weiteren Infektionsentwicklung ab. „Dies ist aber nicht im April oder Mai, aber möglicherweise danach“, erklärte Kretschmer. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern will Sachsen ab Montag kleinere Gottesdienste zulassen. Bis zu einer Zahl von 15 Beteiligten soll dies möglich werden, kündigte Kretschmer an. Diese Obergrenze gelte auch für Taufen, Trauungen oder Trauerfeiern. Dabei gehe es aber um den offiziellen Akt, nicht die anschließende Feierlichkeit. Friseure mit hochwertigeren Masken: Ab 4. Mai sollen unter anderem zoologische Gärten, Friseure oder Kosmetiker wieder öffnen dürfen. Bei Dienstleistungen mit sehr engem Kontakt zwischen Menschen müsse ein höherwertiger Mundschutz getragen werden. Kretschmer wolle Vorschläge etwa für einen Corona-Soli nicht kommentieren. Steuererhöhungen seien Gift für die Wirtschaft, gleichwohl müssten die erheblichen Hilfsmaßnahmen auch finanziert werden. Er kämpfe aber lieber für den ermäßigten Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie, erklärte der CDU-Politiker. Corona hat Dresden im Griff. Die wichtigsten Texte und weitere Überblicksartikel zum Thema: Aktuelle Texte Corona-Beschlüsse: Was in Sachsen nach dem 20. April anders wird Stadtfest, BRN, Filmnächte – wie es um die Dresdner Sommerveranstaltungen steht Dresden bedauert bei Corona-Lockerung fehlenden Weitblick Fällt die Freibad-Saison in Dresden wegen Corona ins Wasser? 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