So bereitet sich Dresden auf die Corona-Mutationen vor

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt in Dresden allmählich. Doch die Angst vor Mutationen des Virus geht um. Am Donnerstag wurde bekannt, das die Südafrika-Mutation bei einer Person in Leipzig nachgewiesen wurde. In Dresden brachte bereits Ende des Jahres ein Reisender die britische Mutation aus Großbritannien mit. So will Dresden die Verbreitung der Mutationen verhindern. Wie werden Einreisende aus Risikogebieten kontrolliert? Alle Einreisenden nach Deutschland sind zu einer elektronischen Einreisemeldung verpflichtet – oder zu einer Ersatzmeldung. Die Daten würden dem örtlich zuständigen Gesundheitsamt übermittelt. „Aus diesen ist das Einreiseland ersichtlich“, heißt es. Reiserückkehrer müssen sich umgehend in Quarantäne begeben. Wird jetzt gezielt nach Mutationen gesucht? Ja. Es werden nicht mehr nur Stichproben in Berlin untersucht, sondern laut Bundesgesundheitsministerium müssen jetzt alle Labors fünf Prozent der positiven Tests analysieren. Werden die Quarantäneregeln verschärft? Ja. Ab sofort müssen die im Haushalt lebenden Familienangehörigen einer infizierten Person sofort in Quarantäne. Auch Kontaktpersonen der Kategorie I außerhalb des eigenen Haushaltes müssen sich absondern. Und: Infizierte Personen sind jetzt verpflichtet, umgehend selbst ihre Kontaktpersonen über das positive Testergebnis zu informieren. „Nur so können Infektionsketten zügig unterbrochen werden“, so das Gesundheitsamt. Wer erhält Quarantänebescheide? Ein positiver Test gilt für die betroffene Person als Quarantänebescheid. Die von positiv getesteten Personen übermittelten Kontakte müssen in Quarantäne und erhalten vom Gesundheitsamt ein Schreiben mit der Absonderungsdauer. Diese Personen haben keinen Nachweis im Form eines Testergebnisses und benötigen für ihre Arbeitgeber ein separates Schreiben als Nachweis. Wird die Einhaltung der Quarantäne kontrolliert? Ja. Mobile Teams besuchen Personen in Quarantäne. Werden diese nicht zu Hause angetroffen, wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Das Bußgeld kann je nach Umstand bis zu 25 000 Euro betragen. Werden Quarantänebrecher eingesperrt? Die Staatsregierung will Quarantänebrecher in der Tat in einer ungenutzten Asylbewerberunterkunft am Hammerweg absondern. Dafür ist aber vorab ein Gerichtsverfahren erforderlich, so das Gesundheitsamt. „Die genauen Modalitäten zur Absonderung am Hammerweg sind zunächst zwischen Freistaat Sachsen und den Kommunen zu klären.“ Was ist mit Personen, die nicht Deutsch sprechen? „Die Verhaltensmaßgaben und Anschreiben sind in deutsch und englisch verfügbar, um eine erste Hürde abzubauen“, heißt es aus dem Gesundheitsamt. Zudem würden Bundesbehörden mehrsprachige Informationen herausgeben. In den Unterkünften von Asylbewerbern seien die Verhaltensmaßgaben in einer Vielzahl von Sprachen vorrätig. „Die Asylunterkünfte haben gut durchgedachte Hygienekonzepte, die so auch den Bewohnerinnen und Bewohnern vermittelt werden“, so das Gesundheitsamt. Von Thomas Baumann-Hartwig