Herausforderung Corona: Das sagen die DNN-Leser

Das sagen die DNN-Leser zum Umgang mit der Corona-Krise, der Ausgangssperre, dem Kontaktverbot und dem Verhalten der Politik in der Pandemie. Zum Wochenkommentar „In der Krise erweist sich der Charakter“ von Dirk Birgel (Ausgabe 4./5. April): Lieber Herr Birgel, vielen Dank für Ihren Wochenendkommentar, dem ich in fast allen Punkten zustimme. Aber die Aussage zum Schluss „Aber Schutzanzüge und Masken sind nicht im nötigen Umfang vorhanden, weil niemand auf eine solche Pandemie vorbereitet war.“ bedarf einer Kommentierung. Bereits im Jahr 2012 gab es einen „Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012“ der Bundesregierung, der auch vom Robert-Koch-Institut erarbeitet wurde. Es wurde ein Szenario einer „Pandemie durch Virus Modi-SARS“ durchgespielt. Dieser Bericht sollte eine Entscheidungsgrundlage für die entsprechenden Ministerien sein. Leider wurden keinerlei Konsequenzen aus diesem Papier gezogen. Unter anderem wurden weiterhin Schutzmasken und medizinische Gräte aus dem Ausland bezogen. Weiterlesen: Ausmaß und Folgen einer Corona-Pandemie sind dem Bund seit Jahren bekannt Wir hatten zu DDR-Zeiten eine leistungsfähige Textilindustrie in Sachsen, wo auch jetzt in der Coronakrise sofort Masken produziert werden könnten, zum Beispiel Frottana in Großschönau (die Produktion ist gerade angelaufen). Auch in Bayern gibt es zwei Firmen (Textilfirma Manomana in Augsburg und die Unternehmerin Sina Trinkwalder in München), die sofort Masken produzieren können und wollen, aber nicht absetzen können. Das scheitert leider an der notwendigen Zertifizierung für Medizinprodukte. Tatsächlich waren wir nicht vorbereitet, obwohl Gesundheitsminister Jens Spahn am 26. Februar 2020 in den Tagesthemen in der ARD verkündete, dass wir auf die Coronakrise vorbereitet sind und vor Panikmache warnte. Deshalb wurde auch noch im Februar dieses Jahres zweimal eine Lieferung von Hilfsgütern nach China geliefert. Das tägliche DNN Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Dresden täglich gegen 7 Uhr im E-Mail-Postfach In einer Pressemitteilung vom Auswärtigen Amt vom 18. Februar 2020 teilte Außenminister Heiko Maas mit „Wir wollen China weiter nach Kräften bei der Bekämpfung des Corona-Virus unterstützen. Heute geht eine weitere Hilfslieferung von 8,7 Tonnen mit einem Wert von mehr als 150 000 Euro auf den Weg, um schnell und unbürokratisch zu helfen.“ Die zweite Hilfslieferung umfasste Schutzausrüstung und Sprühgeräte für Desinfektionsmittel, Schutzkleidung sowie Schutzanzüge der Staatskanzlei (DRK Sachsen). Bei der Rückführung deutscher Staatsangehöriger aus Wuhan mit einem Flugzeug der Luftwaffe wurden am 1. Februar dieses Jahres insgesamt 5,4 Tonnen Verbrauchsmaterial nach China gebracht (Schutzanzüge, Gummistiefel, Handschuhe, Masken, Schutzbrillen, OP-Hauben, Handschuhe sowie Spenden der Firma Beiersdorf). (Jobst Henker per E-Mail) Den Wochenkommentar finden Sie hier: In der Krise erweist sich der Charakter Zur Bildmeldung „Überfüllter Lingnermarkt“ (Ausgabe 4./5. April): Das Foto vom Lingnermarkt ist irreführend. Der benutzte Zoom des Fotografen zieht das Gebäude der City-Herberge so nah heran, dass man meint, es stehe direkt am Ende des Marktes. Entsprechend wird auch das Marktgeschehen optisch verdichtet. Ich persönlich war gegen 11 Uhr auf dem Markt. Der Einlass wurde geregelt. Die Abstände der Marktbesucher zueinander wurden eingehalten und durch das Ordnungspersonal kontrolliert. Viele Besucher trugen eine Schutzmaske. (Gisela Rudat per E-Mail) Die Meldung finden Sie hier: Trotz Corona-Pandemie: Lingnermarkt nach Wiedereröffnung überfüllt Zur Meldung „Wanderer von Polizei gestoppt (Ausgabe 2. April): Ich frage mich, wo das Problem liegt, sich in der freien Natur aufzuhalten? Das man nicht in Gruppen unterwegs ist, versteht sich von selbst. Aber im Freien, mit entsprechendem Abstand zu anderen besteht doch das geringste Risiko einer Ansteckung. Familien, die in der Wohnung „aufeinander sitzen“ können sich doch draußen nicht mehr gegenseitig infizieren. Beim Spazieren im Wohnumfeld treffe ich mehr Menschen als in der gesamten Sächsischen Schweiz. Lesen Sie auch: Dresdner dürfen nicht in der Sächsischen Schweiz wandern Ich kann dieses Verbot nicht nachvollziehen. Soll man einen Wohnungskoller bekommen? Man muss ja auch die Kinder beschäftigen, gerade wo die Spielplätze gesperrt sind. Fahrradfahren im Wohnumfeld? Gehört da der Elberadweg dazu? Das Aufhalten in der Natur halte ich für ungefährlich, dagegen ist der Besuch des Supermarktes schon grenzwertig. (Helmut Ehrhardt per E-Mail) Zum „Trumps Corona-Fieber“ von Karl Doemens (Ausgabe 31. März): Mit Bezug auf die Corona-Krise schreibt der Autor, „… wäre es ermutigend, wenn der mächtigste Mann der Welt die Herausforderung endlich ernst nähme.“ Trump hatte in einem Interview seine restriktiven Maßnahmen gegen Corona erweitert und verteidigt. Das Interview „… nährt echte Zweifel an der Verfasstheit des US-Präsidenten“, so der Autor. Schauen wir mal auf diese Herausforderungen und Maßnahmen anhand einer Zeitachse und was in Deutschland passierte. Am 12. März 2020 verfügte Trump ein Einreiseverbot für Bürger aus dem Schengen-Raum. DIE WELT schrieb: „Ein Wort der Solidarität, etwa mit dem westlichen Bündnis- und Nato-Partner Italien? Fehlanzeige.“ Die Solidarität Deutschlands mit dem schwer gebeutelten Italien bestand darin, dass man an der bayrischen Grenze Reisende aus Italien kontrollierte, zum Teil zurück oder in Quarantäne schickte. Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Meinungsäußerungen dar. Um möglichst viele Leser zu Wort kommen zu lassen, müssen wir uns vorbehalten, die Briefe zu kürzen. Jede Zuschrift wird beachtet, auch wenn sie nicht veröffentlicht bzw. beantwortet werden kann. Zuschriften unserer Premiumkunden (Abonnenten) werden bevorzugt berücksichtigt. Bitte daher immer Abonummer und Adresse angeben. Unsere Mitarbeiterin Monika Löffler freut sich über Ihre Zuschriften. Für Rückfragen und Ihre Zuschriften: Fax: 0351 8075212 E-Mail: leserbriefe@dnn.de Adresse: DNN, Dr.-Külz-Ring 12, 01067 Dresden Am 13. März erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Europa zum künftigen Epizentrum der Epidemie. Kanzlerin Merkel appellierte im TV, unnötige Kontakte zu meiden und versprach Unternehmen mit unbegrenzten Kreditprogrammen zu helfen. Bayern schloss Schulen und Kitas. In Deutschland zählte man 2369 Corona-Kranke und sechs Tote. Am 20. März verkündete Ministerpräsident Söder für Bayern weitgehende Ausgangsbeschränkungen. Sein Handeln wird von Kollegen als Vorpreschen kritisiert, denn am 22. März verkündete die Kanzlerin neue Corona-Regeln: unter anderem ein Kontaktverbot und die Schließung von Restaurants. Da waren es schon 22 129 Corona-Kranke und 93 Corona-Tote. Am 30. März verkündete die Bundesregierung eine Corona-Soforthilfe für Selbstständige und Kleinunternehmen: Zuschuss statt Kredit, keine Rückzahlung. Was man bei der Antragstellung erleben kann, schildert H.M. Broder auf achgut.com; Suchwort Datenbank. Trump hatte am 17. März ein Eine-Billion-Dollar-Hilfsprogramm auf den Weg gebracht und ließ an Bedürftige 1000-Dollar-Schecks verschicken. Das wurde in deutschen Medien als „Heliokoptergeld“ verspottet. Trump kann sonst was machen – deutschen Journalisten ist es nie recht. Einer, der nicht zu denen gehört, schrieb im Web: „Wenn Trump übers Wasser laufen würde, würden ihm die deutschen Medien unterstellen, er sei zu blöd zum Schwimmen.“ Apropos Herausforderungen und Maßnahmen – inzwischen sind in Jena Tröpfchenschutzmasken in der Öffentlichkeit Pflicht, Mecklenburg-Vorpommern sperrte die Urlauber aus. Offensichtlich ist man in Berlin nicht allen Herausforderungen gewachsen, wenn örtliche Behörden zu solchen Maßnahmen greifen. (M. Steiding, Dresden) Hier gehts zum Artikel: Trump geht es in der Corona-Krise nur um einen: Um Donald Trump Corona hat Dresden im Griff. Die wichtigsten Texte und weitere Überblicksartikel zum Thema: Aktuelle Texte „Kein Dauerzustand“: Sachsen will Schulen schnellstmöglich wieder öffnen Wieso müssen Baumärkte in Sachsen geschlossen bleiben? Nein, nein, nein – was zu Ostern alles in Dresden wegen Corona verboten ist Wegen Corona: Die Bunte Republik Neustadt steht auf der Kippe Dresden steigt in Mundschutzpflicht ein Verstöße gegen Corona-Rechtsverordnung werden jetzt richtig teuer Dresdner Soziologe erklärt: Wie Corona das gesellschaftliche Leben verändern kann Kretschmer zur Corona-Krise: „Wir müssen bis Ostern warten“ Der Gesamtüberblick Corona in Dresden – Die wichtigsten Infos im Überblick Hilfe für Geschäfte und Gastronomie in Dresden und Umgebung Corona in Dresden: Diese Artikel sollten Sie gelesen haben Dresden und Sachsen: Das ist die aktuelle Zahl der Infizierten Das DNN-Themenspecial zum Corona-Virus: Infos deutschlandweit Von DNN

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