Dresdens Coronazahlen Freitag 15.01.2021: Todesfälle, Inzidenz, Intensivbetten

Während die Krematorien bereits überlastet sind, meldet die Stadt am Freitag 74 weitere Corona-Tote. Damit hat die Landeshauptstadt bald die Grenze von 500 Todesfällen erreicht. Zudem offenbaren die Zahlen des Robert-Koch-Instituts, dass es mittlerweile auch jüngere Leute trifft. 495 Todesfälle seit Beginn der Pandemie: Mit den 74 weiteren Todesfällen steigt die Gesamtzahl derjenigen, bei denen die Coronainfektion tödlich verlief, in Dresden auf 495. Ein genauerer Blick auf die Zahlen der Stadt zeigt, wann die Menschen verstarben. Denn die 74 Todesfälle beinhalten aktuelle und nachgemeldete Fälle. Ein Blick auf den Wochenverlauf zeigt, dass alleine am Mittwoch 42 Menschen in Dresden gestorben sind. Das städtische Gesundheitsamt betont bei seinen Darstellungen, dass es sich bei allen Verstorbenen um Menschen handele, die den neuartigen Erreger in sich trugen und bei denen Covid-19 die entscheidende Todesursache war. Die Sterblichkeit liegt nach eigenen Berechnungen bei 2,6 Prozent. Auch junge Menschen unter den Todesopfern: Wie alt und ob die Todesopfer männlich oder weiblich waren, zeigen die Zahlen des Robert-Koch-Instituts, das bislang 427 Verstorbene (Stand 15. Januar, 0 Uhr) aus Dresden in seine Statistik aufgenommen hat. Am Freitag fällt auf, dass die Zahl jüngerer Todesopfer deutlich gestiegen ist. Acht Personen zwischen 35 und 59 Jahren zählt die Bundesbehörde aktuell in Dresden, genauer fünf Männer und drei Frauen. Zum Vergleich: Am Mittwoch waren es noch zwei Todesfälle in dieser Altersgruppe. Alle anderen Verstorbenen waren 60 Jahre oder älter. Laut RKI traf es bislang 67 Männer und 29 Frauen zwischen 60 und 79 sowie 137 Männer und 186 Frauen in der Altersgruppe 80 Plus. Letztere machen etwa drei Viertel der Todesfälle in Dresden aus. 7-Tage-Inzidenz wieder leicht gesunken: Während die Zahl der Todesfälle in Dresden unaufhörlich steigt, deutet die 7-Tage-Inzidenz auf eine mögliche Bremsung der Virusausbreitung hin. Sie gibt an, wie viele Menschen sich pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche infizierten. Am Freitag liegt der Wert laut Berechnungen des Gesundheitsamtes bei 190,4, am Mittwoch lag er noch bei 208,9. Das Robert-Koch-Institut hat einen aktuellen Wert von 164,3 für Dresden errechnet. Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt liegt aktuell bei 146,1. Bei den Angaben von Gesundheitsamt und RKI kann es zu Abweichungen kommen, da beide Institutionen mit anderen Daten arbeiten. Das RKI verarbeitet die Fallzahlen, die ihm bis 0 Uhr vorliegen, während die Stadt die bis 12 Uhr gemeldeten Neuinfektionen berücksichtigt. Zahl der Coronafälle mehr als vervierfacht: 201 weitere Coronafälle meldet die Stadt vor dem Wochenende. Genau wie bei der täglich veröffentlichten Zahl der Todesfälle gilt hier: Die Neuinfektionen beinhalten auch Nachmeldungen vergangener Tage. Dresdens Gesamtfallzahl seit Beginn der Pandemie ist mittlerweile auf 18 855 gestiegen. Zum Vergleich: Vor gut zwei Monaten waren es 4261 bekannte Fälle. Der Großteil der Betroffenen hat die Atemwegserkrankung jedoch bereits überwunden. Die Stadt schätzt aktuell 15 512 Genesene. Als genesen gelten Personen, die zehn Tage nach einem positiven Test keine ärztliche Hilfe mehr in Anspruch nehmen mussten. Zieht man die Zahl der Genesenen und die Zahl der Verstorbenen von der Gesamtzahl der Infektionen ab, kommt man am Freitag auf 2 848 nachgewiesene aktive Corona-Fälle in Dresden. Noch 16 freie Intensivbetten in Dresden: Die Stadt meldet am Freitag 29 zusätzliche Krankenhauseinweisungen im Zusammenhang mit Corona. Auch diese Zahl beinhaltet aktuelle und Nachmeldungen. Wann genau die Patienten in den Kliniken aufgenommen wurden, ist nicht nachvollziehbar. Auf den Normalstationen sind derzeit 234 Betten mit Corona-Kranken belegt. 133 Betten sind noch für Covid-Patienten frei, was einer Auslastung von 64 Prozent entspricht. Auf Dresdens Intensivstationen ist die Lage angespannter: Dort liegen derzeit 92 Covid-Patienten. 16 Betten sind noch verfügbar, was einer Auslastung von 85 Prozent entspricht. Die Stadt bezieht sich bei ihren Angaben auf die Zahlen der Zentralen Krankenhausleitstelle Dresden/Ostsachsen, welche die Verteilung der Corona-Patienten koordiniert. Bei den stationär behandelten Patienten kann es sich um Menschen handeln, die in Dresden wohnhaft sind oder aus dem Dresdner Umland kommen. Die Dresdner Corona-Ampel zeigt sattes Rot an. Die wichtigsten Texte und weitere Überblicksartikel: Aktuelle Nachrichten, Interviews und Analysen Corona-Todesfälle in Sachsen auf Höchststand: Ansteckungen noch vor Dezember-Lockdown Hoffen auf einen Impftermin in Dresden – jeden Morgen Mehr Zwangsräumungen in Dresden: Verlieren Mieter wegen Corona ihre Wohnungen? Kretschmer stellt Lockerungen im Februar oder März infrage Zusage: Kita-Beiträge werden zurückerstattet FAQ – Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Corona So viele Menschen wurden bisher in Sachsen geimpft So klappt es mit dem Corona-Impftermin: Antworten zum aktuellen Stand der Kampagne in Sachsen Hohe Zahl von Neuinfektionen in Dresden: Stadt ändert Regeln bei Quarantäne Corona-Test in Dresden: Wer darf, wer muss und wo kann ich mich testen lassen? Wie hoch ist der Inzidenzwert in meiner Gemeinde? Dresden und Sachsen: Das ist die aktuelle Zahl der Infizierten Mehr Frauen als Männer in Dresden infiziert: Über die Alters- und Geschlechterverteilung der Infizierten geben die Zahlen des Robert-Koch-Instituts Auskunft, das die Fallzahlen von den kreisfreien Städten und Landkreisen erhält. Das RKI hat bislang (Stand 15. Januar, 0 Uhr) 18 607 Coronafälle in Dresden erfasst, von denen zum jetzigen Zeitpunkt 18 605 Geschlecht und Alter zugeordnet werden können. 8327 Fälle (44,8 Prozent) gehen hierbei auf das Konto männlicher und 10 278 (55,2 Prozent) auf das Konto weiblicher Personen. Meisten Infektionen bei 35- bis 59-Jährigen: Die meisten Infektionen sind in Dresden in der Altersgruppe 35 bis 59 bekannt. Hier zählt das RKI 6947 Infektionen. Das macht einen Anteil von 37,3 Prozent. Danach folgen die 15- bis 34-Jährigen mit 5432 positiven Tests. Sie machen 29,2 Prozent der bisherigen Fälle aus. Es folgen die 60-bis 79-Jährigen. In dieser Altersspanne zählt die Bundesbehörde 2763 Fälle, was einen Anteil von 14,9 Prozent ausmacht. Menschen, die 80 Jahre oder älter sind, steckten sich bislang 2588 mal an. Das sind 13,9 Prozent aller Coronafälle in Dresden. Gleichzeitig kommt es hier am häufigsten zu tödlichen Krankheitsverläufen. Junge Patienten gab es bislang vergleichsweise wenige in Dresden. In der Altersgruppe der Null- bis Vierjährigen zählt das RKI seit Beginn der Pandemie 169 Infektionen, was einen Anteil von 0,9 Prozent ausmacht. Kinder zwischen fünf und 14 Jahren steckten sich 706 mal an, was in relativen Zahlen 3,8 Prozent der bisherigen Fälle ergibt. Deutlich mehr Frauen über 80 infiziert: Was die Geschlechterverteilung der Infizierten angeht, gibt es den größten Unterschied in der Gruppe der Senioren, die 80 Jahre oder älter sind. Hier zählt das RKI 1775 Frauen und 813 Männer. Damit erkrankten mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer über 80. In den anderen Altersgruppen fallen die Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Anteil der Infizierten deutlich geringer aus. In Relation zur Gesamtbevölkerung ist die Zahl der Infizierten in Dresden nach wie vor gering. Bei 560.693 Einwohnern (Stand 30. September) steckten sich laut Gesundheitsamt bislang X Personen an, was eine Infektionsrate von rund 3,3 Prozent ausmacht. Hier ist jedoch zu bedenken, dass die Dunkelziffer der Coronafälle, vor allem durch unbemerkte asymptomatische Krankheitsverläufe, vermutlich deutlich höher ist. Ausbrüche in Dresdner Gemeinschaftseinrichtungen: Nachdem Dresdens Kitas und Schulen nun seit Wochen im Notbetrieb laufen, vermeldet die Stadt nur noch vereinzelte Ausbrüche in den Einrichtungen. Aktuell gelten für elf Kindertagesstätten mit 129 Betroffenen Quarantänemaßnahmen. Nachgewiesene Coronafälle an Schulen gibt es laut Angaben der Stadt derzeit nicht. Dafür breitet sich das Virus weiter in den Pflegeeinrichtungen aus: In 22 Heimen befinden sich 499 Personen in Quarantäne. Von Laura Catoni