Dresdens OB lobt Bürger und ringt um Wochenmärkte

Oberbürgermeister Dirk Hilbert hat sich zufrieden mit dem Umgang der Dresdner mit den Coronaregeln gezeigt. Die Einwohner hätten sich an die strengen Ausgangsbeschränkungen „sehr gut gehalten“, sagte der FDP-Politiker am Sonntagmittag. In Sachsen darf das eigene Heim derzeit nur mit triftigem Grund verlassen werden. Zu einer Reihe von Ausnahmen zählen unter anderem die Wege zu Arbeit, Arzt und Einkauf. Sport und Betätigung im Freien sind ebenfalls zulässig, wenn es im Wohnumfeld geschieht. Alles soll möglichst allein erfolgen. Gruppen sind nur zulässig, wenn es sich dabei um den Familienverbund handelt. Damit soll die weitere Ausbreitung des Coronavirus gebremst werden, um die Kapazitäten des Gesundheitssystems nicht zu überlasten. Die Regelungen gelten vorerst bis 5. April, 24 Uhr. 4000 Anträge für Soforthilfe eingegangen: Laut Hilbert haben sich die Dresdner weitestgehend an die Regeln gehalten. Es habe nur in Einzelfällen Verstöße gegeben. Es sei Geduld notwendig. „Erst die nächsten Tage werden zeigen, ob und wie sich die Maßnahmen auf den Stand der Infizierten auswirken werden“, erklärte Hilbert. Er verwies zudem darauf, dass am Montag die erste Soforthilfe der Stadt ausgezahlt werde. Der Stadtrat hatte vergangene Woche einen Zuschuss von 1000 Euro für Kleinstunternehmer und Selbstständige beschlossen, um in der Coronakrise deren Liquidität zu erhalten. Bis zum Sonntag seien bereits mehr als 4000 Anträge eingegangen. Mit 5000 Antragstellern wurde bislang gerechnet. Sollte diese Zahl überschritten werden, werde die Stadt „nachsteuern“, kündigte der OB an. Freistaat soll die Wochenmärkte zulassen: Hilbert setzt sich zudem beim Land für die Öffnung der Wochenmärkte ein. Sie mussten vor einigen Tagen nach der Allgemeinverfügung des Freistaats schließen. Der OB hatte dies bedauert und seine Sorgen um die Direktvermarkter und Landwirte geäußert, die die Dresdner bislang mit frischen Produkten versorgt haben. Nach Hilberts Ansicht sollten die Wochenmärkte mit strengen Auflagen für Hygiene und Abstand sowie dem Sortiment wieder öffnen. Diese Anregung habe er an den Freistaat herangetragen, der dabei sei, seine Verfügungen zu überarbeiten. Polizei bestätigt: Die meisten halten sich an die Regeln: Die Dresdner Polizei bestätigte das Lob des OB – die meisten hätten sich an die Regeln gehalten, erklärte Polizeirat Rico Sommerschuh am Sonntag. Er hatte den Einsatz zur Überwachung der Ausgangsbeschränkungen geleitet und musste nur wenige Verstöße registrieren. Am Sonntag waren es wetterbedingt noch weniger als am Sonnabend, als wegen des schönen Wetters viele Dresdnerinnen und Dresdner an der frischen Luft unterwegs waren. „Die meisten trugen dem aktuellen Infektionsrisiko Rechnung und hielten im Regelfall Abstand zueinander“, so Sommerschuh. Sich anbahnende Menschenansammlungen hätten Polizeibeamte durch direkte Ansprachen schon im Vorfeld unterbunden. Am Sonntag versammelten sich mehrere betrunkene Männer vor dem Hauptbahnhof – Polizisten sprachen Platzverweise aus. Die Polizei setzte am Wochenende 260 zusätzliche Einsatzkräfte zur Überwachung der Corona-Spielregeln ein. Unter der Rufnummer 0351-4885322 ist das Bürgertelefon des Dresdner Gesundheitsamtes täglich von 8 bis 18 Uhr erreichbar. Hier gibt es nach Angaben der Stadt offene Ohren für Sorgen und Nöte sowie Antworten auf Fragen zur Allgemeinverfügung und Corona. Das Bürgertelefon ist in zwei Schichten mit jeweils fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der allgemeinen Verwaltung und des Gesundheitsamtes besetzt. Von Ingolf Pleil und Thomas Baumann-Hartwig

Covid-19 - Dresdens OB lobt Bürger und ringt um Wochenmärkte