Die Dresdner Polizei hat den 13. Februar 2018 in einer ersten Bilanz als „weitgehend störungsfrei“ bewertet. „Der heutige Tag stand im Zeichen des Gedenkens. Es dominierte die Menschenkette, welche die Innenstadt umschloss, als Ausdruck des friedfertigen Miteinanders den Tag“, teilte Polizeichef Horst Kretzschmar am Abend mit.
Über den Tag hinweg hatten die rund 810 eingesetzten Polizisten tatsächlich wenig zu tun. Das änderte sich am Abend. Auf dem Altmarkt hatten es mehrere Dutzend Gegendemonstranten geschafft, auf die Versammlungsfläche der AfD vorzudringen. Die Polizei brauchte mehrere chaotische Minuten, bis sie beide Lager getrennt hatte. Dabei kam es zu mehreren Handgreiflichkeiten und Angriffen.
Gegen einen 67-Jährigen wird ermittelt, nachdem er mit Pfefferspray auf die Gegendemonstranten zielte, dabei aber vor allem die Kleidung der Polizisten vor ihm traf. Auch zwei 38 und 42 Jahre alte Versammlungsteilnehmer müssen sich aufgrund einer gegenseitig begangenen Körperverletzung verantworten. Als die Polizei die Abreise der Gegendemonstranten länger unterband, kam es zu weiteren Rangeleien. Dabei sei eine Polizistin durch Flaschenwürfe verletzt worden. Einsatzkräfte setzten daraufhin Pfefferspray und Schlagstöcke ein.
Über den Tag verteilt gab es nur wenige Strafverfahren. Unbekannte beschädigten am Heidefriedhof Gedenkkränze der Junge Alternative und eine 19-Jährige muss sich wegen des Besitzes von Cannabis verantworten. Zudem wird wegen des Raubes einer Mütze ermittelt. Dazu kamen noch Verstöße gegen das Versammlungsgesetz.
Zudem ermittelt die Polizei wegen zahlreicher Graffiti, Plakate und Fliegerbomben aus Pappe, die im Stadtgebiet abgelegt wurden. Am Nachmittag ließen Unbekannte zudem etwa 250 schwarze Luftballons auf dem Neumarkt steigen.
Von DNN