Weihnachtsmarkt in Pirna? Der Baum steht zumindest

Zwar weiß bislang noch niemand, wie der Advent in Pirna aussehen wird – der Weihnachtsbaum steht aber schon einmal. Mit vereinten Kräften hat ein Team von Helfern am Sonnabendnachmittag vor dem Rathaus eine 16,40 Meter hohe Coloradotanne aufgestellt. Der in Liebstadt gewachsene Nadelriese schmückt nun den Pirnaer Marktplatz in der Vorweihnachtszeit. Nach gut fünf Stunden stand der Baum am Sonnabend an seinem vorgesehenen Platz. Kein einziges Hindernis hatte den Transport, den die Polizei mit Blaulicht anführte, aufgehalten. Gestern wurde die Tanne dann auf dem historischen Markt mit weihnachtlichen Lichterketten geschmückt und anschließend die Beleuchtung getestet. Lesen Sie auch: Striezelmarkt Dresden: Darum kämpft Oberbürgermeister Hilbert Meißen: Weihnachtsbaum kommt auf den Marktplatz Coswig: SterneWeihnacht trotz Corona Große Auswahl an Bäumen: Dauerhaft angeschaltet wird diese allerdings erst später. Wie Weihnachten in Pirna generell aussehen wird, steht noch in den Sternen. Die Agentur Plan de Sax um den Dresdner Unternehmer Holger Zastrow will nach eigenen Angaben eine coronakonforme „Light“-Lösung für den Canalettomarkt realisieren. Mehr als 20 Bäume – und damit mehr als in den Vorjahren – standen in diesem Jahr für den Canalettomarkt zur Auswahl, sagt der Zugführer des Technischen Hilfswerks Mirco Kammann, der in bewährter Weise den Kraftakt leitete. Er hatte sich die Kandidaten bei den zahlreichen Anbietern vor Ort angeschaut und gemeinsam mit Bernd Reichelt, Chef vom gleichnamigen Abschlepp- und Bergungsdienst in Pirna, die Entscheidung für das rund 3,5 Tonnen schwere Gewächs getroffen. Der stattliche Baum ist auf einem Privatgrundstück auf dem Geschäftshof eines früheren Liebstädter Fuhrbetriebes gewachsen. Dietmar Urwank, Bewohner des Grundstückes und bis 2018 ganze 30 Jahre lang Chef des Fuhrunternehmens, hat den Baum für den Canalettomarkt gespendet. Er hatte die Tanne im Jahr 1983 einst selbst gepflanzt. Der Baum konnte unter den Bedingungen gut gedeihen – jedoch zu nahe an seinem Wohnhaus. Der 67-Jährige befürchtete, dass der fast 40 Jahre alte Baum bei einem Sturm umfallen und das Haus treffen und beschädigen könnte. Deshalb hätten er und seine Familie entschieden, dass die Tanne in nächster Zeit wegkommt. Denn mit der Zeit ist das Gewächs nicht nur in die Höhe geschossen – auch sein Stamm hat einen beträchtlichen Durchmesser. Zwischen 50 und 60 Zentimeter sind es, sagt Urwank. Und auch das Nadelkleid misst an seiner dicksten Stelle beträchtliche sechs Meter im Durchmesser. Tanne findet ihre Bestimmung: Da die Tanne immer frei stand, konnte sie sich gleichmäßig von unten bis oben gut entfalten, erklärt der Ofenbauer und Fliesenleger. „Und da sie so schön gewachsen ist, haben wir sie angeboten, als wir den Aufruf in der Zeitung gelesen haben“, sagt der langjährige Unternehmer. Allenfalls hätte er sie sonst selbst umgelegt, zersägt und entsorgt. „Es wäre schade drum gewesen. Nun hat sie noch ihre Bestimmung.“ Von Daniel Förster