Städtische Sammlungen Freital zeigen aktuelle Sonderschau als Film

Eigentlich wollten die Städtischen Sammlungen Freital derzeit auf Schloss Burgk eine Sonderschau mit Arbeiten von Max Klinger zeigen. Anlass ist der Todestag des Bildhauers, Malers und Graphikers, der sich am 4. April 2020 zum 100. Mal jährte. Doch wegen der Corona-Pandemie ist das Museum seit Mitte März geschlossen. Eine Führung vom Direktor persönlich: Die Städtischen Sammlungen haben jedoch einen Weg gefunden, wie Kunstliebhaber und Freunde des Museums doch noch in den Genuss der graphischen Arbeiten kommen können, in Zusammenarbeit mit der Letter Stiftung Köln wollte man sieben der bekanntesten Zyklen des Künstlers präsentieren. In Kooperation mit dem Soziokulturellen Zentrum Freital „Lifeart“ und ihrem Format „LifeArt TV“ wurde ein virtueller Besuch produziert. Das Besondere dabei: Museumsdirektor Rolf Günther führt die Zuschauer persönlich durch die Schau und erzählt Wissenswertes und Interessantes rund um die Werke der Sonderausstellung. Zyklen mit Sonderstellung: „Er liebt einen aphoristischen Nietzschestil oder, musikalisch gesprochen, das Anschlagen eines Themas, dem er ein Vorspiel vorausschickt, das er dann mannigfach variiert, abschweifend unterbricht, um schließlich, meist höchst gesteigert oder auch leise verklingend, das Thema plötzlich zu Ende zu führen.“ Diese Charakterisierung des graphischen Schaffens Klingers stammt von seinem frühen Biographen Max Schmidt – und bringt auf den Punkt, was die interessierte Zuschauerschaft in der Sonderausstellung erwartet und worüber Günther bei seiner Führung im Internet berichtet. Max Klinger erblickte am 18. Februar 1857 in Leipzig das Licht der Welt. In der Zeit von 1879 bis 1915 entstanden vierzehn Zyklen, die, mit einer Opus-Zahl versehen, auf die musikalische Affinität des Künstlers verweisen. „Diese Zyklen gehören zum Besten, was im Bereich der Künstlergraphik in Deutschland geschaffen wurde und noch bis heute seine außerordentliche Sonderstellung unter Beweis stellt“, berichtet Museumsdirektor Günther. Die Sendung kann abgerufen werden unter www.lifeart-tv.de. Von Silvio Kuhnert

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