Sanierung der Ballsäle Coßmannsdorf wird teurer

Für die Wiederbelebung der weit über Freitals Stadtgrenzen für ihre legendären Faschings- und Tanzveranstaltungen bekannten Ballsäle Coßmannsdorf (BC) als Kultur- und Bürgerhaus muss Freital rund 600 000 Euro mehr aufbringen. Statt 4,4 Millionen Euro geht die Verwaltung für die Sanierung des vor allem durch das August-Hochwasser 2002 schwer geschädigten Gebäudes nun von reichlich fünf Millionen Euro aus. Grund: Es kommt zusätzliche Arbeit auf die Bauleute zu. Geschlossene Fenster bei Veranstaltungen: Unter anderem muss die Stadt beim Lärmschutz nachbessern. Denn gegen die Baugenehmigung für die Erneuerung der gesamten Gebäudehülle, einen umfangreichen Innenausbau inklusive der Installationen für Elektrik, Heizung und Sanitär, den Neubau eines Lagerbereichs sowie Personenaufzugs und die Gestaltung der Außenflächen hat im vorigen Herbst die Freitaler Wohnungsgenossenschaft eG Widerspruch eingelegt. Der Nachbar befürchtet Lärmbelästigung unter anderem durch Faschings-, Musik- und Tanzveranstaltungen für seine Mieter, die in den an die BC angrenzenden Wohnhäuser leben. Daraufhin ließ die Verwaltung die Schallimmissionsprognose vom April 2019 überprüfen. Aus der Aktualisierung vom 22. März dieses Jahres resultieren zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen. So muss unter anderem eine Dreischeibenisolierverglasung in die Fenster eingebaut werden. Zudem muss sichergestellt sein, dass die Fenster bei Veranstaltungen verschlossen bleiben. Zusätzliche Sanierungsmaßnahmen: Die Zeit, bis die aktualisierte Schallimmissionsprognose vorlag, ließ die Stadt nicht nutzlos verstreichen. Sondern sie arbeitete an weiteren baulichen Themen, „die für die Fortführung des Projektes erforderlich/sinnvoll sind“, wie die Verwaltung auf der Stadtratssitzung am Donnerstagabend informierte, aber bislang nicht im Leistungsumfang der Sanierung enthalten waren. Dazu zählte unter anderem die Sanierung der Terrasse über den Eingangsbereich, die Trockenlegung der Außenwände sowie die Instandsetzung des Fußbodens im Keller, der Einbau eines größeren Güteraufzuges sowie die Erneuerung der Treppe zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss. Photovoltaikanlage für die Nachhaltigkeit: Des Weiteren möchte die Stadt auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installieren, um die Nachhaltigkeit des zukünftigen Betriebs unter ökologischen Gesichtspunkten zu verbessern. So ist die Montage von 32 Solarmodulen auf der nach Süden ausgerichteten Dachfläche vorgesehen. Diese sollen die Sonnen- in elektrische Energie umwandeln, mit welcher die zur Wärmeerzeugung geplanten Luft-Wärme-Pumpen betrieben werden. Durch die Mehrarbeiten kann die Stadt den bisherigen Fertigstellungstermin Mitte Juni 2021 nicht mehr halten. Sie lässt den Bauablaufplan derzeit überarbeiten. Im Mai soll dieser vorliegen. Von Silvio Kuhnert

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