Radebeul: Gestaltungssatzung für Oberlößnitz und Niederlößnitz wird teurer

Oberlößnitz und Niederlößnitz bekommen eine Gestaltungssatzung. Das hat der Stadtrat bereits vergangenen Herbst entschieden, aber nun sind sowohl ein Büro, dass das umfangreiche Papier erstellt, als auch ein Zeitplan gefunden. Problem: Für die Satzung muss Radebeul unerwartet tief in die Kasse greifen. Dass eine solche Gestaltungssatzung eine komplizierte Sache ist, das ist im Rathaus und unter den Räten bekannt. Deshalb gibt es für die Villengebiete der Ober- und Niederlößnitz bisher auch nur Empfehlungen, die nicht so verbindlich sind wie eine Satzung. Diese engt Eigentümer sehr viel stärker ein: Sie dürfen Veränderungen an ihren Gebäuden und Grundstücken nur noch vornehmen, wenn sie dem in der Satzung festgeschriebenen Katalog entsprechen. Villengebiete drohten ihren Charakter zu verlieren: Dennoch sah die Mehrheit der Stadträte im November 2019 keine andere Wahl, als eine solche Satzung in Auftrag zu geben und damit den Eigentümern Fesseln anzulegen. Zu oft seien alte, aber nicht denkmalgeschützte Häuser gekauft, abgerissen und durch neue, viel größere ersetzt worden. Die Villengebiete drohten ihren Charakter zu verlieren, so die Befürchtung der Kommunalpolitiker. Lesen Sie auch: Denkmalschützer Jens Baumann über die Seele Radebeuls und wie sie erhalten werden kann Mit Kosten von 50.000 Euro hatte die Verwaltung kalkuliert und sich auf die Suche nach einem geeigneten Büro gemacht. Nur ein Bewerber erklärte sich bereit, das Büro Dr. Braun und Barth Freie Architekten aus Dresden. Mit 139.000 Euro verlangen die Architekten fast dreimal so viel wie gedacht. „Das Büro hat plausibel dargestellt, dass diese Kosten notwendig sind“, sagt Baubürgermeister Jörg Müller (parteilos). Das hat vor allem mit der Fülle an Details zu tun, um die es jetzt geht. Denn um eine Satzung zu begründen, müssen gestalterische Übereinstimmungen in einem Gebiet nachgewiesen werden. Im Ganzen gesehen sind Ober- und Niederlößnitz aber zu unterschiedlich. Deshalb wird das Büro viele kleinere Teilgebiete finden und dort je eigene Gestaltungsvorschriften formulieren. Bis 2022 soll diese Arbeit abgeschlossen sein. Lesen Sie auch Denkmalschützer Jens Baumann: Die Seele Radebeuls erhalten Von uh