Nachdem die dritte Moritzburger Hengstparade am vergangenen Sonntag, dem 16. September, aufgrund einer Erkrankung im Tierbestand abgesagt werden musste, steht die Ursache nun fest: „Die Pferde haben eine bakterielle Infektion“, so Landstallmeisterin Dr. Kati Schöpke, „Inzwischen sind nur noch einige wenige Tiere auffällig.“
Etwa ein Viertel der im Landgestüt Moritzburg stationierten Hengste litten Ende vergangener Woche unter Mattigkeit, angelaufenen Beinen oder Fieber. Unter diesen Umständen wurde die Durchführung einer Großveranstaltung wie der Hengstparade undenkbar. Die dritte und letzte Parade dieses Jahres wurde zum Wohl der Pferde sowie aus Verantwortung gegenüber den Gästen abgesagt.
Da der Grund für die Symptome zunächst unklar war, schloss das Landgestüt vorsorglich seine Tore für den Besucherverkehr. Die Pferde selbst blieben auf dem Gelände, um eine Gefährdung des Tierbestandes im Umland ausschließen zu können. Durch das auf Pferdekrankheiten spezialisierte Team aus Tiermedizinern trat schon nach wenigen Tagen eine deutliche Besserung ein.
Die Laborergebnisse brachten am Mittwoch Klarheit: Eine Form von Streptococcus equi, war der Auslöser, eine unter dem Namen Druse bekannte Pferdeerkrankung. Sie ist zwar ansteckend, aber nicht lebensbedrohlich. Allerdings handelte es sich bei der aktuell im Moritzburger Pferdebestand aufgetretenen Erkrankung um eine atypische, leichte Verlaufsform ohne gravierende Symptome.
Bis zur nächsten Woche wird die Quarantäne im Landgestüt zunächst aufrechterhalten. Die vollständige Genesung des Bestandes sollte nach Einschätzung des Ärzteteams in etwa zwei Wochen eintreten.
Die Absage der Hengstparade wurde von den Veranstaltungsbesuchern im Allgemeinen mit großem Verständnis aufgenommen. Viele haben schon ihre Teilnahme an den Veranstaltungen im nächsten Jahr angekündigt. „Für dieses Verständnis möchten wir uns herzlich bedanken“, so die Landstallmeisterin „es handelt sich hier um eine Ausnahmesituation, die so noch nie vorgekommen ist und hoffentlich auch nie wieder eintreten wird.“
Von Carolin Seyffert