Die Idee, einen solchen Film zu drehen, hatte Rico Löb aus Pulsnitz. Der 25-Jährige ist Fotograf, betrieb fünf Jahre lang das Portal „Blaulicht-Paparazzo“ und jetzt – ganz neu – „feuer-rettung-122“. Zudem engagiert er sich „seit gut zehn Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr“, wie er sagt. Fast genau so lange sei er Mitglied im erweiterten Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Bautzen. So kann er aus eigener Erfahrung sagen, dass Rettungskräfte vor allem auf Autobahnen immer wieder Probleme haben, an den Unfallort zu gelangen, weil Pkw und Lkw nach Unfällen im Stau dicht an dicht stehen und eben keine Gasse für Notarzt, Feuerwehr und Polizei freilassen.
„So hatten wir im vergangenen Jahr bei einem Lkw-Unfall auf der A4 zwischen Ohorn und Pulsnitz mit unserem verhältnismäßig kleinen Vorausrüstwagen Probleme, überhaupt auf die Autobahn zu kommen, da der Beschleunigungsstreifen blockiert war und Autos auf allen Spuren verstreut standen. Eine mit dem Handy gefilmte Sequenz ist im Film auch zu sehen“, nennt Rico Löb ein Beispiel.
Aufgrund seiner Erfahrungen als Feuerwehrmann und als Fotograf kam Rico Löb die Idee, ein Video zu produzieren, in dem Kinder den Erwachsenen erklären, wie eine Rettungsgasse gebildet wird und warum sie so wichtig ist. „Auch der Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes Bautzen war von dieser Idee überzeugt“, so Rico Löb.
Zwei Kindergärten aus Pulsnitz und Klix erklärten sich bereit, mit ihren Vorschulgruppen am Dreh mitzuwirken. „Auch bei den Eltern schien das Vorhaben gut anzukommen, fast alle gaben ihr Einverständnis“, so Löb. In der Kita ,Zum Rittertürmchen’ in Klix brachten Eltern und Erzieher dem Nachwuchs die Rettungsgasse nahe. In der Kita Spatzennest in Pulsnitz sprach Löb mit den Kindern über das Thema und übte mit ihnen das Ganze praktisch mit Schlitten im verschneiten Garten. Dann startete der Videodreh. „Dieser musste sogar noch unterbrochen werden, da die Pulsnitzer Kameraden zu einem Küchenbrand alarmiert wurden. Letztendlich konnte aber jedes Kind vor der Kamera über die Rettungsgasse sprechen“, erzählt der Freiwillige Feuerwehrmann.
„Anfang März stand dann ein Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr Klix auf dem Programm. Hier zeigten die Kinder mit Bobby-Cars, wie eine Rettungsgasse auszusehen hat. Auch mit Spielzeug-Autos wurde anschaulich gezeigt, wie einfach es ist, die lebensrettende Gasse zu bilden. Zum Schluss sangen die Jungen und Mädchen sogar noch ein kurzes Lied über die Rettungsgasse“, berichtet Löb. Kameraden unterstützten ihn beim Dreh, geplant, produziert und finanziert hat er das Video selbst. Auch die Lizenz für die Musiknutzung bezahlte er privat.
Rico Löb will das Video vor allem in den sozialen Netzwerken verbreiten, aber auch regionalen TV-Sendern anbieten, um noch mehr Menschen ins Bewusstsein zu rufen, wie wichtig eine Rettungsgasse ist. Denn sie hilft Leben zu retten.
Von Catrin Steinbach