Am kommenden Wochenende nehmen Extremsportler wieder Besitz von der Spitzhaustreppe in Radebeul. Zum nunmehr 15. Mal findet der Spitzhaus-Treppenlauf, auch „Sächsischer Mt. Everest Treppenmarathon“ genannt, statt. Der Startschuss fällt am Sonnabend um 16 Uhr. „Wir erwarten Sportler und Sportlerinnen nicht nur aus dem Inland, sondern auch aus den USA, Neuseeland, Italien, Großbritannien, Frankreich, Schweden, Österreich, der Schweiz und aus Belgien“, informiert Veranstalter Ulf Kühne.
Die Regeln sind simpel, wer jedoch schon einmal die 397 Stufen der Spitzhaustreppe erklommen hat, weiß, was für einen Kraftakt die Sportler bei diesem Wettkampf leisten. Ob als Einzelkämpfer oder in der Dreier-Staffel – in beiden Wettbewerben gilt: Wer symbolisch den Mount Everest am schnellsten besteigt, also die Spitzhaustreppe 100 Mal in der kürzesten Zeit erklimmt, hat nicht nur im übertragenen Sinn zusammenaddiert die 8848 Meter bis zum Gipfel des höchsten Berges der Welt geschafft, sondern steht ganz real auf dem Siegerpodest oben. Da es beim Treppenlauf nicht nur 39 700 Stufen auf-, sondern die gleiche Anzahl auch wieder abwärts geht, haben die Teilnehmer nach 100 Runden 84,390 Kilometer und damit einen Doppelmarathon absolviert. Danach muss für die Alleingänger mit dem Laufen aber noch nicht Schluss sein. Denn es gibt für sie eine zweite Wertung: Das Ziel ist, in 24 Stunden so viele Runden wie möglich zu laufen. „Der Alleingänger-Rekord liegt bei 156 Runden“, berichtet Kühne.
80 Einzelstarter haben sich in diesem Jahr angemeldet. Um Mitternacht startet dann der Staffelwettbewerb. 26 Dreierseilschaften haben 16 Stunden Zeit, um die einhundert zu absolvieren.
Bei der 15. Auflage des Spitzhaus-Treppenlaufes hoffen die Veranstalter auf neue Rekorde. Eine neue Wertung ist speziell darauf angelegt, und zwar das einstündige „Beat-the-Record“-Event, in welchem die bestehenden Rundenrekorde unterboten werden sollen. Bei den Damen liegt er bei 5:48 Minuten und bei den Herren bei 4:09 Minuten – beide wurden im vorigen Jahr zum einen von Theresa Gerth und zum anderen vom Radebeuler Franz Taubert aufgestellt. Es gibt elf Starter – zwei Frauen und neun Männer.
Am Sonntag wird es dann richtig voll auf der Spitzhaustreppe. Neben den Touristaffeln und der Elf-Freunde-Wertung gehen erneut 112 Feuerwehrmänner an den Start. Die Kameraden besteigen den „Radebeuler Mount Everest“ unter Vollschutzkleidung und mit schwerem Atemgerät.
www.treppenmarathon.de
Von Silvio Kuhnert