15 Millionen Euro kostet Pirna ein neues Kulturhaus

Über eine Kultur- und Veranstaltungsstätte wird in Pirna bereits seit Jahren diskutiert. Nun hat die Stadtverwaltung eine Kostenschätzung erstellt, was sie in den Bau investieren müsste. „Je nach Ausstattungsgrad werden die Kosten zwischen zehn und 15 Millionen Euro liegen“, heißt es in einer Vorlage für den Stadtrat. Die Summen beziehen sich allein auf das Gebäude. Der Erwerb eines passenden Grundstücks ist darin noch nicht enthalten. Einen Saal mit 1000 Sitzplätzen hat die Stadt der Kostenschätzung zugrunde gelegt. Diese Größe sei bereits im Kulturentwicklungskonzept untersucht und favorisiert worden, informiert Stadtsprecher Thomas Gockel. Für die grobe Berechnung der Investitionskosten hat das Hochbauamt im aktuellen Bauindex als allgemeines Referenzobjekt ein Gemeindezentrum gefunden, das 600 Personen Platz bietet. „Wenn nunmehr dieser Kostenansatz auf ein Objekt mit 1000 Sitzplätzen übertragen wird, müsste man von circa 4000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche sowie einem Rauminhalt von rund 25.500 Kubikmetern ausgehen“, berichtet die Verwaltung in der Stadtratsvorlage. Für den Bau eines solchen Gemeindezentrums, das im Wesentlichen aus einem Saal und Nebenräumen besteht, müsste die Sandstein-Stadt knapp zehn Millionen Euro ausgeben. Stadtratssitzung fällt erstmal aus: Das in der Kulturentwicklungskonzeption beschriebene Kulturzentrum sieht noch weitere Funktionen außer einem Saal für Konzerte, Aufführungen und Tanzveranstaltungen vor. Dazu zählen Ausstellungsräume, Gastronomie sowie Räumlichkeiten für Familienfeste, Lesungen und Kleinkunst. Wenn die Stadtverwaltung in ihrer groben Kostenberechnung aus dem Gemeindezentrum ein Kulturhaus mittleren Standards macht, kommt sie auf eine Investition von rund 15 Millionen Euro. Die Kostenschätzung sieht einen Neubau vor. Damit stellt sich die Frage, ob die von Stadtoberhaupt Klaus-Peter Hanke (parteilos) im OB-Wahlkampf 2016 geäußerte Idee, das ehemalige Gasthaus „Weißes Roß“ mit seinem Veranstaltungssaal als Kultur- und Veranstaltungsstätte wiederbeleben zu wollen, in den Überlegungen noch eine Rolle spielt. „Ja“, lautet die Antwort von Stadtsprecher Thomas Gockel. „Die Standortfrage wird jedoch erst in einem nächsten Schritt behandelt“, führt er weiter aus. An erster Stelle sollen nun die erforderlichen Grundlagen ermittelt werden, die die Verwaltung in die Lage versetzen können, entsprechende Grundstücke genauer zu untersuchen. Hierzu zählen unter anderem ein Nutzungs- und Betriebskonzept sowie ein Raumprogramm. Mit einem Grundsatzbeschluss zum Bau eines Kulturzentrums soll der Stadtrat dafür grünes Licht geben, sobald er wieder tagen kann. Die Sitzung am 31. März 2020 fällt wegen der Coronakrise aus. Von Silvio Kuhnert

Kostenschätzung - 15 Millionen Euro kostet Pirna ein neues Kulturhaus