In einem gemeinsamen Einsatz haben Beamte der Soko Rex, der Polizeidirektion Chemnitz und der örtlichen Polizei am Mittwoch die Wohnung eines 28-jährigen im Bereich der Polizeiinspektion Stade durchsucht.
Der Beschuldigte steht im Verdacht, am 27. August 2018 gemeinsam mit weiteren, derzeit noch unbekannten Tatverdächtigen das jüdische Restaurant »Schalom« in Chemnitz angegriffen und den Inhaber mit einem Steinwurf verletzt zu haben. Eine DNA-Analyse von Tatmitteln, die am Tatort gesichert worden waren, hatte den Verdacht auf den Mann gelenkt.
Ermittlungen dauern an
Bei der Durchsuchung der Wohnung wurden neben Mobiltelefonen und einem Tablet-Computer auch Sturmhauben sichergestellt. Die Asservate müssen nun ausgewertet werden. Der Beschuldigte wurde bei der Durchsuchung nicht angetroffen. Die Ermittlungen dauern an.
Die Tat steht im Zusammenhang mit den Ausschreitungen nach dem gewaltsamen Tod des Daniel H. in den frühen Morgenstunden des 26. August 2018 in Chemnitz. Hierbei waren innerhalb kürzester Zeit über soziale Medien bundesweit Personen aus dem rechtsextremen Spektrum mobilisiert worden.
Im unmittelbaren zeitlichen und örtlichen Zusammenhang mit dem Demonstrationsgeschehen am 26. und 27. August wurden 78 Beschuldigte ermittelt. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat bislang gegen 19 Beschuldigte Anklage erhoben bzw. Strafbefehle beantragt. Die Beschuldigten wurden zu Geldstrafen, in vier Fällen aber auch zu Freiheitsstrafen verurteilt.
Von ps