Heidenau: Autohandel steht lichterloh in Flammen

Ein Großbrand hat am Donnerstag einen Autohandel an der Hauptstraße in Heidenau in Schutt und Asche gelegt. Das Feuer hatte sich extrem schnell von der Werkstatt auf eine Lagerhalle ausgebreitet. Nach einer möglichen Verpuffung in einer Kfz-Werkstatt unmittelbar neben der Recxyclingpapier-Halle der Entsorgungsfirma Kühl breitete sich das Feuer enorm schnell auf das benachbarte Lagergebäude mit Autoteilen und daneben abgestellte Fahrzeuge aus. Rauch kilometerweit zu sehen: Eine tiefschwarze Wolke aus dichtem Qualm stieg ab kurz vor 11 Uhr von dem Grundstück auf – direkt neben den Gleisen der internationalen Bahnstrecke Dresden-Prag sowie der S-Bahn-Trasse Dresden – Pirna – Bad Schandau. Sie war kilometerweit zu sehen und zog Richtung Birkwitz-Pratzschwitz. Feuer brach in der Werkstatt aus: Aus bisher ungeklärter Ursache hatte sich gegen 10.40 Uhr das Feuer in der Werkstatt eines von drei Autohändlern, die auf dem gemeinsamen Grundstück eines Eigentümers Gebrauchtwagen verkaufen und reparieren, entzündet und rasant ausgebreitet. Als die ersten Feuerwehrleute eintrafen, standen zunächst die Kfz-Werkstatt und drei daneben stehende Busse lichterloh in Flammen, berichten Helfer. Das Feuer entwickelte sich rasch zu einem Großbrand. Eine Feuerwehr nach der anderen eilte herbei. Letztlich wurden knapp 90 Feuerwehrleute aus der gesamten Region gezählt. Die kamen aus Heidenau, Dohna und Pirna sogar aus Dresden. Aus Neustadt(Sa.) brachte die Feuerwehr zusätzlich Schaum zum Löschen. Feuerwehr sieben Stunden im Einsatz: Mit der Chemikalie versetzte die Feuerwehr das Löschwasser, insbesondere, um ein brennendes, immer wieder aufflammendes Lager aus Altreifen zu ersticken. Etwa 700 Liter wurden insgesamt eingesetzt, berichtet der Einsatzleiter. Die Feuerwehr kam nur schwer in dem verwinkelten Areal voran. Nach zwei Stunden, gegen 12.45 Uhr, sei das Feuer unter Kontrolle gewesen. Erst gegen 17.30 Uhr – nach fast sieben Stunden – rückte das letzte Feuerwehrfahrzeug wieder ab. Während des Feuerwehreinsatzes wurden Anwohner gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Um die Arbeit der Feuerwehren zu gewährleisten, wurde die Staatsstraße S172 (Hauptstraße) in Heidenau in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Die Besatzungen von sechs Funkstreifenwagen kümmerten sich darum, dass der Verkehr umgeleitet wurde. Ortskundige Autofahrer wurden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Gegen 15 Uhr wurde der Straßenverkehr auf der Hauptstraße wieder freigegeben. Bahnverkehr zum Teil gesperrt: Durch die massive Rauchentwicklung musste auch der Nah- und Fernverkehr der Bahn, der auf der anderen Seite andem Autohandel vorbeiführt, gestoppt werden. Von 11.20 Uhr bis 13.22 Uhr wurde sowohl der überregionale Fernverkehr als auch der S-Bahn-Verkehr zwischen Heidenau und Pirna gesperrt, teilte Jörg Bönisch, Pressesprecher der Deutschen Bahn, auf Anfrage mit. Die Folge: Zugausfälle und Verspätungen. Kurzzeitig bot die Bahn Schienenersatzverkehr an. „Ein EC wartete in Bad Schandau die Streckenfreigabe Richtung Dresden ab und konnte seine Fahrt mit rund einer Stunde Verspätung fortsetzen. Güterzüge wurden zurückgehalten“, so Böhnisch. Das Feuer zerstörte nicht nur eine Werkstatt eines Autohändlers, sondern auch eine benachbarte Werk- und Lagerhalle brannte komplett aus. Außerdem griffen die Flammen auf zahlreiche Autos über. Mindestens zwölf Gebrauchtwagen sowie drei Busse brannten völlig aus. Eine Vielzahl weiterer Fahrzeuge und auch Anhänger um Umkreis wurden durch Hitze und umherfliegende Glut beschädigt. Auch in der Halle gingen teure Geräte und massenhaft Auto-Ersatzteile in Rauch auf. Schadenshöhe noch offen: Die Feuerwehr habe mehrere Propangasflaschen aus der Hitze gerettet. In einem Separee hätten Schweißgeräte gestanden. Die Flaschen seien zwar „abgepfiffen, aber nicht explodiert“. Die sichtbaren und hörbaren Detonationen seien durch die vielen Reifen, die nach und nach geplatzt waren, hervorgerufen worden, berichtet der Feuerwehr-Einsatzleiter. Bereits kurz nach dem Mittag kamen Kriminalisten an den Brandort und nahmen ihre Ermittlungen auf. Zum Sachschaden liegen der Polizei derzeit noch keine Angaben vor. Allerdings ist dieser offenbar erheblich. Von mf und df