Sachsens Kultusministerium plant für den Rest des diesjährigen Schuljahres Veränderungen in der Notengebung. „Wir arbeiten an Szenarien, damit den Schülern durch die Schließzeit nicht in irgendeiner Form Nachteile entstehen“, sagte Kultusminister Christian Piwarz (CDU) der „Sächsischen Zeitung“. Piwarz kündigte an, „Günstigkeitsregeln“ für die Schüler einzuführen. Bis zum Ende des Schuljahres am 19. Juli sollen die Schüler Möglichkeiten bekommen, ihren Notenspiegel zu verbessern.
Zensuren könnten aus Notenspiegel fallen
Nach dem Bericht der Zeitung sollen Lehrer dabei zugunsten der Schüler entscheiden, etwa, wenn es um Versetzungen geht. Verbessert sich ein Schüler durch eine Note nicht oder verschlechtert sich sogar, kann die Zensur aus dem Notenspiegel gestrichen werden. „Wir sind in einer Sondersituation und müssen über so etwas nachdenken“, sagte Piwarz.
Derzeit sind Sachsens Schulen noch bis zum 19. April wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Unterricht findet seit dem 18. März über digitale Angebote zu Hause statt. Wie genau entscheiden die Schulen und Lehrer jeweils eigenverantwortlich.
Elternvertreter kritisieren Chancenungleichheit bei Homeschooling
Elternvertreter hatten sich über mangelnde Chancengleichheit, Vergleichbarkeit der Leistungen sowie ein zu hohes Aufgaben-Pensum beschwert. Wann die Schulen im Freistaat wieder geöffnet werden, ist noch unklar. Eine deutschlandweite Entscheidung wird voraussichtlich erst nach den Osterfeiertagen fallen. Dann soll auch feststehen, ob die Abschlussprüfungen an Gymnasien und Oberschulen verschoben werden.
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Von RND/dpa