Rücktritt in der sächsischen Landesmedienanstalt

Die Vorsitzende der Versammlung der sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM), Brunhild Fischer, hat ihren Rücktritt erklärt. Sie reagiert damit auf schwere Vorwürfe an ihrer Amtsführung. Dahinter steht ein seit langem schwelender Konflikt zwischen dem Medienrat, dem Entscheidungsgremium der SLM, und der Versammlung, die aus 34 Vertretern des öffentlichen Lebens zusammengesetzt ist. Zuletzt gab es Auseinandersetzungen über die Besetzung des Geschäftsführerpostens in der SLM. Grundsätzlich gibt es Dissenz über die Kompetenzen zwischen den Gremien, da die Versammlung praktisch nur beratenden Charakter hat. Fehler und Schuldzuweisungen: Auslöser für Fischers Rücktritt war ein Zerwürfnis mit Teilen der Mitarbeiter. In einem Brief hatte der Personalrat die Versammlungsvorsitzende für ihren Umgang mit Mitarbeitern, den Führungsstil und die Folgen für das Betriebsklima scharf kritisiert. Auf Anfragen dazu reagierte sie am Dienstag nicht. In einer persönlichen Erklärung stellte Fischer nun ihr Amt zur Verfügung. Sie räumte Fehler ein, verwies aber auch auf die schwierige Situation in der seit einem Jahr führungslosen Verwaltung der Anstalt. Sie bedauerte zudem, dass vor der Verbreitung des Briefes, der an die Mitglieder der Versammlung ging, nicht mit ihr das Gespräch gesucht worden sei. Wie es jetzt weitergeht, blieb zunächst offen. In der Landespolitik wird seit längerer Zeit über eine Reform der SLM-Struktur diskutiert. Bislang ist aber weder der Politik noch der sächsischen Staatskanzlei als Rechtsaufsicht gelungen, die immer wieder von Turbulenzen gebeutelte Medienanstalt in ruhiges Fahrwasser zu führen. Von Ingolf Pleil

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